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鹅妈妈德语童话:Jungfer Eselshaut-7
日期:2024-01-25 11:11  点击:231

Als die Königin diese zu Herzen gehenden Worte gesprochen hatte, wobei sie das Antlitz des Prinzen mit Strömen von Tränen benetzte, sagte er zu ihr mit erschöpfter Stimme:

 

»Liebe Mutter, ich bin nicht der Unmensch, daß ich vom Vater die Krone fordere; gäbe Gott, daß er noch viele Jahre lebe, und daß ich immer sein treuester und ehrfurchtsvollster Untertan bliebe. Auch an eine Prinzessin denke ich nicht und auch nicht an eine Heirat. Ihr dürft überzeugt sein, daß ich hierin wie bisher mich immer Eurem Wunsche füge, was es mich auch kosten mag.«

 

»Ach liebster Sohn,« erwiderte die Königin, »um Dein Leben zu retten, gäben wir gern alles hin, nur rette Du jetzt mein Leben und das Deines königlichen Vaters und offenbare mir, was Du begehrst. Du darfst versichert sein: es wird Dir gewährt.«

 

»Nun liebe Mutter,« sagte der Prinz, »da ich Euch meine geheimsten Wünsche offenbaren soll, so will ich Euch gehorchen, um nicht zwei mir so teure Menschen in Gefahr zu bringen: Ich wünsche mir, daß Jungfer Eselshaut mir einen Kuchen backen soll, und daß man ihn so schnell wie möglich herbringt.«

 

Höchst erstaunt über diesen seltsamen Namen, forschte die Königin, wer Jungfer Eselshaut sei. Einer ihrer Offiziere, der sie zufällig gesehen hatte, antwortete: »Es ist das häßlichste Geschöpf nach dem Wolf, ein schmutziges Mädchen in einem schwarzen Stalle. Es haust in Eurer Meierei und hütet dort die Truthühner.«

 

»Und wenn es auch so ist,« sagte die Königin, »mein Sohn hat vielleicht einmal auf der Heimkehr von der Jagd von ihrem Kuchen gegessen. Es ist der Wunsch eines Fiebernden, kurz, ich will, daß Jungfer Eselshaut ihm schnell einen Kuchen backe.«

 

Man lief zur Meierei, holte Jungfer Eselshaut und trug ihr auf, für den Prinzen den allerschönsten Kuchen zu backen.

 

Einige Erzähler behaupten, Jungfer Eselshaut habe in dem Augenblick, als der Prinz durch das Schlüsselloch sah, diesen bemerkt, und als sie dann durch das Fensterlein ihrer Kammer den jungen, schönen Prinzen gesehen habe, sei sein Bild in ihrem Herzen geblieben, und die Erinnerung an ihn habe ihr manchen Seufzer gekostet.

 

Wie dem auch sei, ob Jungfer Eselshaut ihn wirklich gesehen, oder ob sie viel Rühmliches von ihm gehört, jedenfalls war sie hocherfreut, der Verborgenheit ihres Daseins zu entfliehen, schloß sich in ihr Kämmerlein ein, warf die Eselshaut ab, wusch sich Gesicht und Hände, kämmte ihr blondes Haar, legte ein hübsches, silbernglänzendes Leibchen an, dazu einen passenden Rock und machte sich daran, den Kuchen zu bereiten. Sie nahm das feinste Mehl, viel Eier und frische Butter. Hierbei ließ sie einen Ring, den sie am Finger trug, sei es Absicht, sei es Zufall, in den Teig fallen und mischte ihn darunter. Als der Kuchen gebacken war, hüllte sie sich wieder in ihre häßliche Haut und brachte das Gebäck dem Offizier, bei dem sie sich nach des Prinzen Befinden erkundigte. Doch dieser hielt es unter seiner Würde, ihr eine Antwort zu geben, und lief davon, um dem Prinzen den Kuchen zu bringen. 

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