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德语小说:三剑客-Kampf um die Freiheit
日期:2010-10-27 14:11  点击:25

Am anderen Morgen erschien eine Kammerdienerin, die Lord Winter für Mylady hatte kommen lassen. Sie fand Mylady blass und kränklich in ihrem Bett.

 


"Ich habe Fieber", sagte sie.

"Soll ich den Arzt rufen?", fragte die Frau.

Doch der würde schnell feststellen, dass das Fieber nur erfunden war und daher sagte sie schnell: "Ein Arzt, wozu? Die Herrn glauben mir eh nicht."

Felton, der an der Tür stand, rief: "Ich werde Lord Winter rufen lassen."

"Oh nein, nur nicht ihn!", rief Mylady eindringlich. "Mir fehlt nichts - es geht mir gut." Unwillkürlich machte der Offizier einen Schritt auf sie zu. Aha, es geht ihm zu Herzen, dachte sie.

Sie sank in ihre Kissen zurück und weinte unaufhörlich. Daher verzogen sich die Frau und Felton. Lord Winter erschien nicht! Lady Clarick spürte, dass sich ihre Lage besserte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie den jungen Mann auf ihrer Seite hatte.

Es schlug zehn und Felton erschien mit einer Bibel in der Hand und erklärte, dass Lord Winter, der Katholik war, wie Mylady selbst, dieses Buch für ihre täglichen Gebeten schicken würde.

Lady Clarick begann nachzudenken. Felton hatte diese Worte so seltsam betont. Sie betrachtete ihn eindringlich und nahm den strengen Haarschnitt und die auffallend schlichte Kleidung wahr. Da erkannte sie, dass Felton ein Puritaner sein musste. Sogleich erkannte sie dich Möglichkeit, wie sie diese Tatsache für sich nutzen konnte.

"Ich, Katholikin? Lord Winter weiß genau, dass ich nicht seinem Glauben angehöre. Ich vertraue auf meinen Gott, der mich retten wird - oder ich gehe für meine Religion zugrunde. Das können Sie Lord Winter ausrichten."

Als das Abendbrot gebracht wurde, begann Mylady laut zu beten. Gebete, die sie vom Diener ihres zweiten Mannes, der ein streng gläubiger Puritaner war, gelernt hatte. Sie wusste sehr wohl, dass Felton jedes ihrer Worte hörte. Danach aß und trank sie nur ein wenig.

Etwas später stimmte sie mit glockenheller Stimme den ersten Vers eines bei den Puritanern üblichen Psalms an. Nebenher lauschte sie, ob man sie auch hörte und sang noch inbrünstiger, als sie Feltons Schritte vernahm.

Die Tür wurde aufgerissen und Felton fragte: "Warum singt Ihr mit solcher Stimme?"

"Verzeiht, mein Herr, ich vergaß, dass in diesem Schloss solche Lieder nicht geduldet sind. Aber es geschah nicht in böser Absicht."

In diesem Moment war sie schön wie nie durch ihre fromme Begeisterung und Felton kam es vor, den Engel zu sehen, den er bis eben nur gehört hatte. Schnell verließ er das Gemach, er fürchtete weich zu werden.

Mit jeder Mahlzeit gelang es Lady Clarick den jungen Offizier etwas mehr anzulocken. Als er sich in ein Gespräch verwickeln ließ, flehte sie ihn an, ihr zu glauben, dass sie unschuldig wäre. Mylady wusste sehr wohl, dass die Puritaner einen Mann im Staat hassten und das war der Herzog von Buckingham.

Sie tischte ihm eine Geschichte auf, in der der Herzog sie unschuldig als seine Gefangene gehalten und gequält hatte. Er habe ihr das Brandmal auf die Schulter verpasst. Mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten überzeugte sie den jungen Offizier, dass jedes ihrer Worte die reinste Wahrheit war.

Felton fühlte, dass ihn die Kraft verließ und er wankte einige Schritte zurück.

"Seid barmherzig und gebt mir das Messer zurück, das der Lord mir abgenommen hat. Ich brauche es nur für eine Minute, um meine Ehre zu retten!"

"Ihr wollt Euch töten?", rief Felton entsetzt und stürzte aus dem Zimmer.

Endlich gehörst du mir, dachte Mylady. Doch da erschien schon Lord Winter und teile ihr mit, dass sie in vier Tagen unter dem Namen Charlotte Backson, von England verbannt wurde. Sollte sie jenen Ort, der mindestens zweitausend Meilen von London entfernt sein würde, verlassen - bedeutete das den sicheren Tod.

Der Herzog von Buckingham musste nur noch den Befehl unterschreiben und dann würde er augenblicklich vollstreckt.

Vier Tage blieben ihr noch und Felton war schon fast völlig umgarnt. Sie aß etwas und stimmte dann wieder ihren Gesang an, wohl wissend, dass er vor ihrer Tür stand.

Als Felton am anderen Morgen das Zimmer betrat, stand Mylady mit einem geflochtenen Strick auf einem Stuhl. Flink sprang sie herunter und versuchte den Strick hinter ihrem Rücken zu verbergen.

Der Offizier war noch bleicher als sonst. "Was soll das, Madame?"

Sie spielte ihr Theater perfekt, sodass der junge Mann nur glauben konnte, sie wolle sich das Leben nehmen.

"Kein Wort mehr Mylady. Ihr müsst mir versprechen, nicht die Hand an Euch zu legen. Ihr müsst mir erzählen, in welcher Beziehung Lord Winter zu diesem Schurken Buckingham steht."

"Nun, nachdem mein lieber Mann gestorben war, wollte ich mein Leben in Frankreich verbringen. Doch es fehlte mir an Geld und so war ich gezwungen über Portsmouth hierher zurückzukehren. Buckingham muss Lord Winter erzählt haben, ich sei eine Gebranntmarkte eine Verbrecherin. Und er glaubt alles, was der Herzog ihm sagt. Oh, diese Schande! Felton, gebt mir das Messer!"

In diesem Augenblick ertönte Gelächter und Lord Winter betrat im Schlafrock und mit Degen den Raum. "Ei, folgt schon der letzte Akt der Tragödie? Seid unbesorgt, Felton, es wird kein Blut fließen!"

Mylady begriff, dass sie verloren war, wenn sie Felton nicht einen Beweis ihres Mutes gab. Beherzt griff sie nach dem Messer, das auf dem Tisch lag, Felton schrie. Aber es war zu spät, ihr Kleid färbte sich rot und sie fiel offenbar ohnmächtig zu Boden.

"Sie ist nicht tot. Teufel sterben nicht so einfach", sagte Lord Winter kalt.

Und er sollte Recht behalten. Die Wunde war vollkommen ungefährlich und kaum war Mylady mit ihrer Zofe alleine, schlug sie die Augen auf und spielte ihr Theater weiter. Es gab keinen Zweifel, Felton stand auf ihrer Seite.

Doch als er zur nächsten Mahlzeit nicht erschien, wurde Lady Clarick unruhig. Lord Winter erklärte ihr spöttisch, dass er den jungen Mann ihrem Einfluss entzogen habe. Außerdem solle sie ihre Sachen packen, am nächsten Morgen ginge es auf die Reise.

Gegen zehn Uhr am Abend brach ein Unwetter los. Ihr Gemüt war ebenso aufgewühlt, als sie es plötzlich ans Fenster klopfen hörte. Es war Felton! Der junge Offizier hatte die Gitterstäbe so angesägt, dass Mylady hindurchklettern konnte. Als sie erkannte, dass Felton an einer Strickleiter über dem Abgrund hing, bekam sie Angst. Doch er hielt sie fest umschlungen.

Unter ihnen liefen die Wachen ihren Kontrollgang. Es war ein schrecklicher Augenblick für die Flüchtlinge. Als sie vorbei waren flüsterte Felton: " Wir sind gerettet!"

Er brachte Mylady zu einem Schiff und erklärte ihr mit finsterem Lächeln, dass dieses zuerst nach Portsmouth fuhr, wo er Buckingham noch einen Besuch abstatten musste. Mylady bebte vor Freude; sie hatte den Fanatiker gefunden, der Buckingham ermorden würde.

An den Kapitän gewandt, sagte Felton: "Das ist die Frau, die Ihr wie besprochen nach Frankreich bringen sollt. Wir landen zuerst in der verabredeten Bucht in Portsmouth."

Und mit Mylady vereinbarte er, dass das Schiff Richtung Frankreich ablegen sollte, falls er nicht bis zehn Uhr zurück sei.

 


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