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德语小说:三剑客-Eine Eheszene
日期:2010-10-27 14:08  点击:11

Athos hatte genau den richtigen Zeitpunkt für sein Verschwinden gewählt, denn schon wenige Minuten danach erschien der Kardinal. Natürlich fragte er gleich nach Athos und bekam das zur Antwort, was die Musketiere besprochen hatten.

 


Seine Eminenz mit Begleitung schlug unverzüglich den Rückweg zum Lager ein.

Athos war zunächst langsam geradeaus geritten; als er außer Sichtweite war, galoppierte er im großen Bogen zur Gaststätte zurück. Der Wirt öffnete ihm ohne weiteres und ließ ihn in den ersten Stock, in der Annahme man habe vergessen der Dame etwas mitzuteilen.

Leise ging er den Flur entlang und erblickte durch eine halb geöffnete Tür Mylady. Er zog sich den Hut tief ins Gesicht, betrat lautlos das Zimmer und schloss die Tür. Beim Anblick dieser stummen Gestalt rief Lady Clarick ängstlich: "Wer seid Ihr und was wollt Ihr?"

"Wahrhaftig, sie ist es!", murmelte Athos und schob den Hut zurück. "Erkennt Ihr mich, Madame?", fragte er.

Mylady wich zurück, als habe sie eine Schlange erblickt. "Graf de La Fère!", stammelte sie und wich bis zur Wand zurück.

"Ja!", rief Athos, "der Graf de La Fère, für Euch aus dem Jenseits zurückgekehrt. Ich bin gekommen, um Euch mitzuteilen, dass ich über alle Eure Schritte unterrichtet bin. Tötet den Herzog von Buckingham, oder lasst ihn umbringen - das kümmert mich nicht. Aber wenn Ihr Herrn d'Artagnan auch nur ein Haar krümmt, schwöre ich Euch, es bedeutet Euer Ende."

"Dieser Kerl hat mich zutiefst beleidigt. Er muss sterben!"

"Kann Euch, Anna von Breuil, wirklich jemand so verletzen?", höhnte Athos. Er spürte den Hass in sich aufsteigen. Mordlust packte ihn. Mit der Pistole auf Myladys Stirn gerichtet stieß er hervor: "Anna von Breuil! Ihr werdet mir auf der Stelle das Papier aushändigen, das Euch der Kardinal gegeben hat. Ich gebe Euch genau drei Sekunden!"

An der Art, wie Athos seine Gesichtsmuskeln spannte, erkannte Mylady, dass der Schuss jeden Moment fallen würde. Sie griff in ihr Mieder und streckte ihm das Schreiben entgegen. "Der Teufel soll Euch holen!"

Athos steckte die Pistole zurück und las: Der Besitzer dieses Schreibens hat auf meinen Befehl und zum Wohle des Staates gehandelt. Richelieu, am 3. August 1628

Er verließ das Zimmer, eilte zur Gaststätte hinaus und schwang sich in seinen Sattel. Sein Ritt führte ihn querfeldein und so gelang es ihm, den Kardinal zu überholen. Er rieb sein Pferd mit Heidekraut und Laub ab und rief dem Trupp entgegen: "Wer da?"

"Das ist wohl unser wackerer Musketier?", fragte der Kardinal. "Habt Dank für die gute Vorhut."

Schweigend ritten die drei Freunde zu ihren Quartieren. Dort schickten sie Mousqueton zu Planchet, mit der Aufforderung, d'Artagnan solle so bald als möglich zu ihnen kommen.

Mylady kam noch in derselben Nacht in England an. Für einen Moment hatte sie überlegt dem Kardinal von dem Vorfall mit Athos zu erzählen, doch dann erkannte sie, dass ihr Chancen zu schlecht standen und verschob alles auf einen späteren Zeitpunkt.

Für ein Treffen, bei dem die vier Freunde alle Vorkommnisse besprechen konnten, brauchten sie einen Ort, an dem sie niemand belauschte. Es war Athos, der auf die Idee kam auf der Bastion Saint-Gervais die in der vergangen Nacht von den königlichen Truppen eingenommen worden war, zu frühstücken. Vier Gardisten, die das mitbekamen wetteten mit ihnen, dass sie es keine Stunde dort oben aushalten würden.

Mit Grimaud im Schlepptau, machten sie sich auf den Weg. In der Bastion lagen etwa ein Dutzend Tote aus beiden Lagern und zahlreiche Musketen sowie Kugeln. Grimaud wurde angewiesen die Gewehre zu laden und die Freunde machten es sich bequem um ihr Frühstück einzunehmen und ihre Unterhaltung zu beginnen.

"Jetzt werde ich hoffentlich endlich dein Geheimnis erfahren, Athos", begann d'Artagnan.

"Nun, ich hatte letzte Nacht eine Unterhaltung mit Mylady. Sie dürfte bereits England erreicht haben."

"Wer, bitte schön, ist den diese Dame", schaltete sich Porthos ein.

"Eine junge Dame, der unser junger Freund einen üblen Streich gespielt hat. Nun will sie sich an ihm rächen. Da aber weder ein Musketenschuss noch vergifteter Wein halfen, erbat sie sich gestern vom Kardinal seinen Kopf."

"Was?", schrie d'Artagnan. "Ich bin verloren!"

In diesem Moment meldete Grimaud Angreifer. Ein Trupp von knapp zwanzig Leuten näherte sich der Bastion. Die vier Freunde feuerten ihre Musketen ab und nach den ersten Treffern, flüchteten die Männer.

"Wo waren wir stehen geblieben?", fragte Athos, der sich seelenruhig wieder zum Essen setzte.

"Bei Mylady. Was hat sie jetzt vor?"

"Buckingham ermorden. Aber das ist nicht so wichtig - wir sind im Krieg und er ist unser Feind. Viel wichtiger war mir, ihr den Freibrief vom Kardinal abzunehmen. Dieses Schreiben werden wir gut aufbewahren und zu gegebner Zeit einsetzen."

"Den Herzog gebe ich so schnell nicht auf. Er ist unser Freund. Ich habe eine Idee", sagte d'Artagnan.

"Zu den Waffen", schrie Grimaud plötzlich.

Die Musketiere sprangen zu ihren Gewehren. Dieses Mal rückten fünfundzwanzig Soldaten an. Sie schossen, so lange ihre Gewehre geladen waren. Der Gegner zählte noch zwölf Mann. Athos befahl allen, sich gegen die Mauer zu lehnen, die nur durch ein Wunder noch stand. Sie gab sofort nach und stürzte mit fürchterlichem Getöse den Hang hinab. Eine Staubwolke stieg auf, dann war alles vorbei.

"Meine Herren, wir sind nun schon eine Stunde hier, unsere Wette wäre gewonnen. Aber du wolltest uns deinen Plan mitteilen d'Artagnan", sagte Athos.

"Richtig! Ich reise zu Buckingham und warne ihn."

"Das wirst du hübsch bleiben lassen. Wir sind im Krieg - dein Handeln wäre Landesverrat."

Da wurde das Gespräch ein drittes Mal unterbrochen. Grimaud meldete den Anzug einer ganzen Armee. Athos befohl ihm die Toten an die Schießscharten zu drapieren und ihnen eine Muskete in die Hand zu geben.

"Bis sie da sind, bleibt uns noch eine Viertel Stunde. D'Artagnan, Mylady hat einen Schwager, sagtest du. Einen, der ihr nicht wohlgesonnen ist! Den müssen wir ausfindig machen und ihn von den Plänen seiner Schwägerin unterrichten. Er darf sie nicht aus den Augen lassen. Notfalls muss er sie einsperren."

"Ich bin aber dafür, dass wir auch die Königin unterrichten. Ich habe eine Bekannte in Tour, die den Brief Ihrer Majestät zustellen kann. Das könnte Bazin übernehmen", schlug Aramis vor.

"Und Planchet reist nach London, dort hält sich Lord Winter gerade auf, so viel ich weiß", sagte d'Artagnan.

Die Angreifer waren schon bedrohlich nah, als sich unsere Helden auf den Rückweg ins Lager machten. Dort angekommen, hörten sie Schüsse. "Worauf schießen sie denn?", fragte Porthos.

"Auf die Toten, die Grimaud so fantasievoll aufgestellt hat", lachte Athos.

Sie wurden mit großem Jubel und Anerkennung empfangen. Als der Kardinal von dem Vorfall erfuhr, suchte er das Gespräch mit Herrn de Tréville: "Lieber Hauptmann, Eure Musketiere sind echte Helden. Wollen sie nicht Herrn d'Artagnan auch bei den Musketieren aufnehmen. Es ist nur Recht, wenn vier so tapfere Soldaten, die so aneinander hängen, in derselben Kompanie dienen."

Gleich nach der Unterhaltung teilte Tréville den Vieren die gute Nachricht mit und lud sie für den nächsten Tag zum Frühstück ein.

Noch am selben Abend sprach d'Artagnan bei Herrn des Essarts vor, um ihm die Meldung zu überbringen. Da Herr des Essarts den jungen Mann stets gut leiden konnte, nahm dieser die Gelegenheit wahr und bat ihn seinen Diamanten, den er von Königin hatte, zu schätzen. Das Geld brauchten sie für die Ausführung ihres Planes gegen Mylady.

Am nächsten Morgen erschien der Lakai des Herrn des Essarts und übergab d'Artagnan einen Beutel mit siebentausend Dukaten.

 


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