Allein da er den Hausflur betrat, kam ihm seine Mutter entgegen, fiel ihm weinend um den Hals und sagte nichts als: Dein Vater ist wiedergekommen!" Da sie aber sah, daß ihn dieser Bericht noch verlegener und ungewisser machte, als sie selbst war, faßte sie sich, nachdem sie den Sohn an sich gedrückt, und sagte: Nun, er soll uns nichts anhaben! Sei nur freundlich gegen ihn, wie es einem Kinde zukommt!" So hatten sich in der Tat die Dinge abermals verändert; noch vor wenig Augenblicken, da er auf der Straße ging, schien es ihm höchst bedenklich, sich eine ganze Stadt verfeindet zu wissen, und jetzt, was war dies Bedenken gegen die Lage, urplötzlich sich einem Vater gegenüberzusehen, den er nie gekannt, von dem er nur wußte, daß er ein eitler, wilder und leichtsinniger Mann war, der zudem die ganze Welt durchzogen während zwanzig Jahren und nun weiß der Himmel welch ein fremdartiger und erschrecklicher Kumpan sein mochte. Wo kommt er denn her? Was will er, wie sieht er denn aus, was will er denn?" sagte Fritz, und die Mutter erwiderte: Er scheint irgendein Glück gemacht und was erschnappt zu haben und nun kommt er mit Gebärden dahergefahren, als ob er uns in Gnaden auffressen wollte! Fremd und wild sieht er aus, aber er ist der Alte, das hab' ich gleich gesehen." Fritz war aber jetzt doch neugierig und ging festen Schrittes die Treppe hinauf und auf die Wohnstube zu, während die Mutter in die Küche huschte und auf einem andern Wege fast gleichzeitig in die Stube trat; denn das dünkte sie nun der beste Lohn und Triumph für alle Mühsal, zu sehen, wie ihrem Manne der eigne Sohn, den sie erzogen, entgegentrat. Als Fritz die Türe öffnete und eintrat, sah er einen großen schweren Mann am Tische sitzen, der ihm wohl er selbst zu sein schien, wenn er zwanzig Jahre älter wäre. Der Fremde war fein, aber unordentlich gekleidet, hatte etwas Ruhig-Trotziges in seinem Wesen und doch etwas Unstetes in seinem Blicke, als er jetzt aufstand und ganz erschrocken sein junges Ebenbild eintreten sah, hoch aufgerichtet und nicht um eine Linie kürzer als er selbst. Aber um das Haupt des Jungen wehten starke goldene Locken, und während sein Angesicht ebenso ruhig-trotzig dreinsah, wie das des Alten, errötete er bei aller Kraft doch in Unschuld und Bescheidenheit. Als der Alte ihn mit der verlegenen Unverschämtheit der Zerfahrenen ansah und sagte: So wirst du also mein Sohn sein?" schlug der Junge die Augen nieder und sagte: Ja, und Ihr seid also mein Vater? Es freut mich, Euch endlich zu sehen!" Dann schaute er neugierig empor und betrachtete gutmütig den Alten; als dieser aber ihm nun die Hand gab und die seinige mit einem prahlerischen Druck schüttelte, um ihm seine große Kraft und Gewalt anzukünden, erwiderte der Sohn unverweilt diesen Druck, so daß die Gewalt wie ein Blitz in den Arm des Alten zurückströmte und den ganzen Mann gelinde erschütterte. Als aber vollends der Junge nun mit ruhigem Anstand den Alten zu seinem Stuhle zurückführte und ihn mit freundlicher Bestimmtheit zu sitzen nötigte, da ward es dem Zurückgekehrten ganz wunderlich zumut, ein solch wohlgeratenes Ebenbild vor sich zu sehen, das er selbst und doch wieder ganz ein anderer war. Frau Regula sprach beinahe kein Wort und ergriff den klugen Ausweg, den Mann auf seine Weise zu ehren, indem sie ihn reichlich bewirtete und sich mit dem Vorweisen und Einschenken ihres besten Weines zu schaffen machte. Dadurch wurde seine Verlegenheit, als er so zwischen seiner Frau und seinem Sohne saß, etwas gemildert, und das Loben des guten Weines gab ihm Veranlassung, die Vermutung auszusprechen, daß es also mit ihnen gut stehen müsse, wie er zu seiner Befriedigung ersehe, was denn den besten Übergang gab zu der Auseinandersetzung ihrer Verhältnisse. Frau und Sohn suchten nun nicht ängstlich zurückzuhalten und heimlich zu tun, sondern sie legten ihm offen den Stand ihres Hauses und ihres Vermögens dar; Fritz holte die Bücher und Papiere herbei und wies ihm die Dinge mit solchem Verstand und Klarheit nach, daß er erstaunt die Augen aufsperrte über die gute Geschäftsführung und über die Wohlhabenheit seiner Familie.
雷格尔·安慕兰夫人和他的小儿子Frau Regel Amrain und ihr Jüngster-23
日期:2024-01-08 13:15 点击:251