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德语自然历史童话 Die vier Fürsten:Der Frühling.-2
日期:2023-12-25 13:37  点击:227

Da sprang der Winter auf und starrte hinaus, die Hand über den Augenbrauen.

 

Dort unten im Tale stand der Fürst des Frühlings, jung und rank in seiner grünen Tracht, die Laute über der Schulter. Sein langes Haar flatterte im Winde, sein Gesicht war weich und rund, sein Mund lächelte unaufhörlich, seine Augen waren verträumt und betaut.

 

„Du kommst zu früh!“ schrie der Winter.

 

Aber der Frühling verneigte sich tief und antwortete:

 

„Ich komme, wie’s verabredet war.“

 

„Du kommst zu früh!“ schrie der Winter wieder. „Ich bin noch lange nicht fertig. Ich hab’ noch Tausende von Säcken mit Schnee, und meine Stürme sind so stark und herb, wie sie im Januar waren.“

 

„Das ist deine Sache und geht mich nichts an,“ sagte der Frühling ruhig. „Deine Zeit ist vorbei, und meine Herrschaft beginnt. Zieh in Frieden fort nach deinen Bergen!“

 

Da faltete der Winter seine starken, harten Hände und blickte den Frühling ängstlich an.

 

„Laß mir ein wenig Zeit!“ sagte er. „Ich bitte dich recht herzlich um eine kleine Frist. Gib mir[S. 220] einen Monat... eine Woche Zeit... gib mir bloß drei armselige Tage!“

 

Der Frühling antwortete nicht, sondern schaute über das Tal hin, als hätte er kein Wort gehört; und er löste das grüne Seidenband, an dem er die Laute trug.

 

Aber der Winter stampfte auf, daß die Berge erbebten, und ballte die Fäuste in gewaltigem Zorn.

 

„Geh’ fort, dahin, woher du gekommen bist!“ sagte er. „Oder ich wälze meinen Schnee über dich und begrabe dich so tief, daß du nie aus dem Tale herausfindest. Ich werd’ meine Stürme entfesseln, so daß deine jämmerlichen Töne in ihrem Brausen untergehen. Dein Gesang soll in deinem Halse gefrieren. Wo du gehst und stehst, werd’ ich deinen Spuren folgen. Alles, was du am Tage zum Leben erweckst, werde ich in der Nacht töten.“

 

Der Frühling erhob das Haupt und schritt durch das Tal hin. Er griff stärker in die Saiten der Laute, und jeder Baum im Walde beugte sich vor, um zu lauschen. Die Erde seufzte unter dem Schnee, die Wellen des Flusses standen still und horchten auf und sangen dann mit, während sie dem Meere entgegensprangen. Selbst der Winter verbiß einen Augenblick seinen Zorn in sich hinein und lauschte:

 

„Dir nützet nicht das Bitten, dir nützet nicht das Drohen,

Sieh hinter deinen Wolken die lachende Sonne lohen.“

In langen, starken, feierlichen Tönen klang es durch das Tal hin, und von Hügeln und Bergen antwortete das Echo. 

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