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德语自然历史童话 Die vier Fürsten:Der Frühling.-1
日期:2023-12-25 13:32  点击:205

Nun wächst hervor aus des Nebels Grau

mein trautes Veilchen verschämt und blau,

ein Sonnenlächeln im Auge,

an der Wimper diamantenen Tau.

Der Winter saß auf den Bergen und starrte über das Tal hin.

 

Er wußte, jetzt mußte der Frühling bald da sein;[S. 218] und er spähte ängstlich nach ihm aus. Aber da war nichts anderes zu sehen als Schnee und Schnee und noch mehr Schnee, und er fing an zu glauben, daß der junge Frühling Angst bekommen habe.

 

Er lachte höhnisch und ließ seine Stürme die Zinnen der Berge umtosen. Wild fuhren sie über die Höhen dahin, knickten große Bäume im Walde und zerbrachen das Eis auf dem Flusse. Sie trieben die Eisschollen vor sich her, warfen sie auf die Wiesen und peitschten das Wasser zu Schaum auf.

 

„Holla,“ sagte der Winter, „nur immer sachte, Kinder, immer sachte!“

 

Er hieß die Winde sich wieder legen, und knurrend krochen sie hinter die Berge.

 

„Ich hatt’ euch gebeten, das Eis nicht zu zerschlagen,“ brummte der Winter. „Nun muß ich sehen, eure Dummheit wiedergutzumachen. Denn Land und Wasser sollen verrammelt sein, wenn der Windbeutel von Frühling mit seinem Leierkasten getrippelt kommt.“

 

Als die Nacht anbrach und die Sterne erglänzten, starrte der Winter mit seinen kalten Augen auf den Fluß, und im selben Augenblick legte sich wieder Eis auf das Wasser. Aber die Wellen brachen es auf der Stelle entzwei. Sie hüpften und tanzten und knickten die dünne Rinde, sooft sie über ihnen eine Brücke schlug.

 

„Was ist das?“ fragte der Winter erstaunt.

 

In diesem Augenblick ertönte unten im Tal ein leiser Gesang:

 

„Spielt auf, spielt auf,

haltet Tritt im Lauf,

ihr Wellen blau und sanft!“

Der Winter wartet auf den Frühling

 

Der Winter griff in seinen gewaltigen Bart und beugte sich vor, um zu lauschen. Nun ertönte der Gesang wieder und lauter:

 

„Spielt auf, spielt auf,

haltet Tritt im Lauf,

ihr Wellen blau und sanft!

Gebt acht, gebt acht,

besiegt des Eises Macht!“ 

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