Jetzt sahen sie alle, wie die Wale draußen ihre Wasserstrahlen in die Höhe stießen. Immer mehr und mehr sammelten sich zu einem gewaltigen Kreise. Jetzt sah man auch die schwarzen Rücken der Tiere... und Delphine und Thunfische sprangen hoch empor. In immer dichteren Schwärmen fanden sich auch die Möwen ein. Alle Augenblicke[S. 170] stürzte sich eine von ihnen ins Wasser und ergriff einen Hering, der der Oberfläche zu nahe gekommen war.
„Ja, da sind sie,“ sagte der Doktor.
„Ganz recht,“ fiel Ole nicht ohne Stolz ein.
Und dann zeigte er ihnen, wie das Wasser so sonderbar gleichmäßig und blank wurde und in seltsamen Farben glänzte. Das seien die Heringe, erklärte er, die in dichten Schwärmen dicht unter der Meeresfläche schwimmen.
Und die Leute sahen, wie an der Oberfläche beständig Luftblasen aufstiegen.
„Der Hering steht heuer hoch im Wasser,“ sagte Ole.
„Warum?“ fragte der Doktor.
„Weil die Luftblasen nicht gleich zerspringen,“ erklärte Ole. „Wenn sie das täten, sobald sie an die Oberfläche kommen, dann stände der Hering tiefer.“
„Es müssen entsetzlich viele Heringe sein,“ sagte der Pfarrer.
„Allerdings,“ war Oles Antwort. „Wir nennen es ja auch Heringsberg.“
„Wie groß mag der Berg denn sein, Ole?“ fragte der Doktor.
„Der Herr Doktor kann das ja selber ausrechnen. Der Schwarm reicht in der einen Richtung wohl ein paar Meilen weit und in der anderen auch. Und wenn wir fünf Faden in der Tiefe rechnen, dann sagen wir nicht zuviel. Vielleicht können Sie nun herausbekommen, wie viele Heringe es sind.“
Der Doktor rechnete eine Weile.
„Ich denke, es werden etwa 500 Millionen sein,“ sagte er dann.
„Nein, das glaube ich nicht,“ erklärte Ole entschieden.