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德语自然历史童话:Das Sternenkind.-1
日期:2023-12-18 11:13  点击:242

Jedermann weiß, daß die Sterne am Himmel schwimmen wie die Fische im Wasser.

 

Ein Unterschied ist ja allerdings vorhanden.

 

Die Sterne fängt niemand. Auch schwimmen sie nicht hierhin und dorthin und auf und nieder wie die dummen Fische; sie folgen ihrer unveränderlichen Bahn bis in alle Ewigkeit.

 

Einem Stern fällt es im Leben nicht ein, eine kleine Sonntagsnachmittagstour zu unternehmen. Sonnen und Monde, Planeten und wie sie sonst heißen, Sterne ersten Ranges und Sterne, die nichts als Narrenpossen sind — bis auf unsre eigene, erbärmliche Erde herab... sie alle spazieren ordent[S. 56]lich und nett umher, wie es ihnen vorgeschrieben ist, ohne Extratouren.

 

Der Komet saust plötzlich heran und ist wieder verschwunden, ehe man sich vom Schrecken erholt hat; aber auch er tut nur das, was er muß, und weicht nicht einen Zoll breit aus seiner Bahn.

 

Darum ist es vielleicht ein wenig langweilig, ein Stern zu sein. Aber es ist auch wiederum sehr hübsch. Und außerordentlich feierlich. Und mancher muntre Dorsch könnte sich wünschen, nur halb so artig zu sein.

 

Obwohl so am Himmel alles schön ordentlich zugeht, passieren doch mitunter Dinge, die die Sterne in große Gemütsbewegung versetzen und sie ganz aus dem Konzept bringen würden, wenn dies Konzept nicht so ausgezeichnet wäre.

 

Da kann ich zum Beispiel hier etwas erzählen.

 

Es ist schon ungeheuer lange her. Aber was in alten Zeiten geschah, war ja viel unterhaltender als das, was heute geschieht. Und dann ist das Angenehme dabei, daß man darüber reden kann, ohne jemand zu kränken.

 

Eine Sonne spielte eine Rolle dabei. Nicht unsre eigne Sonne, die uns bescheint... wenn auch bei weitem nicht so oft, wie wir’s wohl wünschen möchten. Sondern eine andre Sonne in großer Entfernung. Denn ebenso wie es auch noch andre rote Kühe gibt als die des Pfarrers, so gibt es ja auch eine Menge Sonnen, die uns nie in die Augen stechen, und an die wir darum für gewöhnlich nicht denken.

 

Diese Sonne verlor eines Morgens ein Stück.

 

Sie war zwar so groß, daß sie den Verlust ver[S. 57]schmerzen konnte. Aber ein jeder will ja gern behalten, was er hat. Außerdem entstand da, wo das Stück gesessen hatte, ein Loch. Und das ärgerte die Sonne, die sonst in jeder Beziehung eine tadellose Sonne war und sich nicht gern am Himmel blamieren wollte. 

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