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德语自然历史童话:Tante Eidergans.-7
日期:2023-12-15 10:21  点击:231

„Dann mußt du lieber oben beim Neste bleiben,“ sagte er verdrießlich. „Dieses Umherrennen hier ist nicht sehr angenehm für mich und schädlich für die Gesundheit der Kinder.“

 

„Bleibst du denn bei mir?“ fragte sie.

 

„Ich werde nach dir sehen, sooft es mir möglich ist,“ sagte er.

 

„Wie? So hältst du deine Versprechungen mir gegenüber?“ rief sie und weinte kläglich.

 

„Liebstes Frauchen!“ tröstete er. „Ich kann dir ja doch nicht im geringsten behilflich sein beim Eierlegen. Meine Arbeit für unsere geliebten Kinder und für dich fängt erst an, wenn alle Eier gelegt sind und du ans Brüten kommst. Und dann natürlich später, wenn die lieben kleinen Geschöpfe auskriechen und gefüttert werden und lernen sollen, sich in der Welt zu benehmen. Für die Zeit sammle ich Kräfte, weißt du. Und dann lege ich mich auf die Eier, während du fröhliche Ausflüge machst und da unten mit den anderen spielst.“

 

„Hat man je so etwas gehört!“ rief die Tante. „Wie schön er zu sprechen weiß. Da hast du wirklich einen entzückenden Mann erwischt.“

 

Die junge Frau kehrte allein zum Neste zurück und legte das dritte Ei. Die Tante aber flog inzwischen mit dem Herrn Gemahl unten am Strande umher.

 

„Ich werde schon auf ihn aufpassen, du kannst ganz ruhig sein,“ hatte sie ihrer Nichte zugeflüstert.

 

Und dann kam das vierte Ei an die Reihe, und dann das fünfte.

 

Die Wöchnerin hatte sich alle Federn ausgerupft, die sie meinte entbehren zu können; und sie lagen wie ein schöner mausgrauer Wall um die Eier herum. Sie selbst aber lag über dem Ganzen und brütete und brütete. Im Anfang ging sie von Zeit zu Zeit zum Klippenrande hin und guckte zum Strande hinunter, wo der Mann sich mit den anderen Herren und den Damen, die keine Eier zu versorgen hatten, tummelte. Aber sie tat es seltener und seltener. Sie machte sich nichts mehr aus dem Essen und magerte ab; aber sie brütete und brütete unermüdlich. Die Tante kam täglich und hielt ein Plauderstündchen mit ihr.

 

Eines Tages kam auch ihr Mann und setzte sich ans Nest. Flott sah er aus mit seinem grünen Nacken und seinen glänzenden Augen.

 

„Na, wie geht es?“ fragte er.

 

„Ich verachte dich. Geh deiner Wege und laß dich nicht mehr vor mir sehen. Du hast mich mit den schönsten Versprechungen betört, und nicht eine davon hast du gehalten. Ich selbst habe mir alle die Dunen ausgerupft, die ich brauche. Tagaus, tagein liege ich hier allein, während du dich mit dem losen Pack unten am Strande vergnügst. Und keinen Bissen Essen hast du mir gebracht.“ 

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