Den jungen Leuten ging es gut, und sie waren sehr glücklich. Aber als die junge Frau ihr erstes Ei ins Nest gelegt hatte, gab es einen Wortwechsel.
Er wollte sie bestimmen, einen kleinen Ausflug mit ihm zu machen, als das Ei schon dalag; und sie hatte auch an und für sich nichts dagegen, obschon ihr schien, daß er sich ein wenig mehr über das schöne graugrüne Ei hätte freuen können.
„Ich spare meine Gefühle,“ sagte er. „So ziemt es sich für einen Mann. Komm nun.“
Doch da sagte sie, daß nicht die Rede davon sein könne, das Ei so offen liegen zu lassen. Sie müßten es mit etwas zudecken. Und sie rupfte sich ein paar feine Dunen unter dem Flügel aus und legte sie über das Ei. Aber als sie ihn bat, dasselbe zu tun, da schüttelte er entschieden den Kopf.
„Ich spare meine Federn,“ sagte er. „Du mußt[S. 23] noch vier Eier legen; und wenn du keine Federn mehr hast, so fange ich an. Dann will ich mich unseren Kindern zuliebe ganz kahl rupfen, wenn es sein muß.“
„Du himmlischer Vater, wie er dichtet!“ rief die Tante, die ein wenig abseits stand und das ganze mitanhörte. „Ich kenne es von meinen eigenen Männern. Sie sprechen kein wahres Wort; aber es erwärmt doch ein altes Herz, so etwas mitanzuhören.“
Die junge Frau begleitete nun ihren Mann zum Strande hinunter, wo eine beängstigende Lustigkeit herrschte.
Da waren alle Männer mit ihren Frauen und alle die alten Herren und Damen, die kein Nest mehr hatten. Sie tauchten und schwatzten und erzählten sich spaßige Geschichten. Die junge Frau hielt sich mehr für sich oder sprach mit den anderen jungen Frauen, die alle ein bißchen feierlich gestimmt waren. Und schon bald merkte sie, daß sie noch ein Ei legen sollte.
„Lieber Mann,“ sagte sie. „Komm, laß uns nach Hause gehen. Nun ist da wieder ein Ei.“
„Solch ein Unglück!“ sagte der Gemahl, der mitten in einer Quadrille mit ein paar jungen Mädchen vom vorigen Sommer war, die noch nicht ans Heiraten dachten.
Aber er folgte ihr doch zum Neste hinauf, und das Ei wurde gelegt. Sie rupfte sich noch mehr Dunen aus, er sprach schöne und bewegte Worte zu ihr; und dann mischten sie sich wieder unter das Leben draußen; denn er konnte nun einmal nicht zu Hause beim Neste bleiben.
Kaum waren sie jedoch auf halbem Wege, als die junge Frau spürte, daß es wieder schlecht ablief; und sie sagte es ihm.