„Wohin soll ich im Frühling mit meiner Braut spazieren gehen?“ schalt der junge Mann.
Und die Menschen betrachteten eine Weile die armen alten Bäume, mit denen nichts mehr anzufangen war; und dann nahmen sie ihre Hacken und Spaten und liefen auf die Hügel hinauf, dahin, wo die Heide begann.
„Ihr könnt euch die Mühe sparen,“ rief die Heide, „in mir könnt ihr nicht graben.“
„Ach nein!“ seufzte der Wald. Aber er war jetzt so schwach, daß niemand mehr hören konnte, was er sagte.
Die Menschen kümmerten sich auch nicht darum. Sie hackten und hackten, bis sie durch die harte Schale hindurch waren. Dann fuhren sie Erde und Dünger herbei und füllten die Löcher damit aus, und dann pflanzten sie junge Bäumchen. Die pflegten[S. 13] sie und freuten sich ihrer und hüteten sie vor dem Winde, so gut sie vermochten.
Und Jahr auf Jahr wuchsen die kleinen Bäume. Wie helle, grüne Flecke standen sie mitten in dem schwarzen Heidekraut; und als eine Zeit vergangen war, kam ein Vögelchen und baute sein Nest in einem der Bäumchen.
„Hurra! Nun haben wir wieder einen Wald!“ riefen die Menschen.
„Gegen die Menschen kommt niemand an,“ murrte die Heide. „Da ist nichts zu machen. Also gehn wir weiter!“
Von dem alten Walde aber stand noch ein einziger Baum, der nur einen einzigen grünen Zweig am Wipfel hatte. Auf den setzte sich ein kleiner Vogel, und er erzählte von dem neuen Walde, der drüben auf dem Hügel emporwuchs.
„Gott sei Dank!“ sagte der alte Wald. „Was man selbst nicht fertigbringt, muß man den Kindern überlassen. Wenn sie nur tüchtig sind! Sie sehen ein bißchen dünn aus!“
„Du bist selber auch einmal so dünn gewesen,“ erwiderte der Vogel.
Dazu sagte der alte Wald nichts mehr, denn er war gestorben, und damit ist es auch mit unserer Geschichte aus.