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德语小说:亚瑟高登皮姆的故事-Der Kampf
日期:2010-10-21 14:45  点击:14

Unsere Lage war immer noch fürchterlich, weil wir meinten, lebendig begraben zu sein. Eine Weile konnten wir uns vielleicht noch verstecken, doch dann würde der kalte Polarwinter uns einholen, vorausgesetzt, dass die Eingeborenen uns nicht schon vorher entdeckten beim Versuch, uns Nahrung zu verschaffen.

 


Es wimmelte in der ganzen Gegend nur so von Wilden. Wahrscheinlich wollte jeder dabei sein, wenn die Jane Guy geplündert wurde. Der Schoner lag immer noch in der Bucht mitsamt der ahnungslosen Mannschaft. So gerne wären wir in diesem Moment bei ihnen gewesen, sahen aber keine Möglichkeit.

Von unserem Versteck aus beobachteten wir, wie ungefähr sechzig bis siebzig Flöße und Kähne um die südliche Spitze der Bucht kamen. Die Wilden, die darin saßen, waren bewaffnet mit kurzen Keulen und Steinen. Von der anderen Richtung näherte sich eine noch größere Truppe mit derselben Bewaffnung. So war die Jane Guy in kürzester Zeit von zahlreichen blutgierigen Räubern umgeben.

So mutig die sechs auf dem Schiff zurückgebliebenen Matrosen kämpfen würden - es wäre aussichtslos. Eigentlich glaubte ich, sie würden erst gar keinen Widerstand leisten, doch ich sollte mich täuschen. Wahrscheinlich verleitete die blanke Verzweiflung die Besatzung dazu, die Kähne mit Kanonenkugeln zu beschießen. Jedoch erzielten sie keinen Treffer. Die Kugeln flogen einfach über die Köpfe der Wilden hinweg, die erstaunt die starke Explosion und den Rauch betrachteten.

Man hätte meinen müssen, die Wilden würden sich nun zurückziehen. Doch die Mannschaft ließ ihnen Zeit, sich von dem Schrecken zu erholen und empfingen sie dann gebührend.

Nun waren die Geschütze von verheerender Wirkung. Sie töteten die Besatzung von sieben oder acht Kähnen sofort und mindestens Hunderte von ihnen schwammen zum Teil schwer verwundet im Wasser. Leider erweckte dieses Gemetzel unsere Kameraden auch nicht mehr zum Leben.

Außerdem waren inzwischen um die einhundertfünfzig Einheimische an Bord gelangt, die unsere armen Gefährten in ihrer barbarischen Wut überwältigten. Nach und nach kamen sie scharweise an Bord und innerhalb fünf Minuten war die Jane Guy Schauplatz der Zerstörung schlechthin. Der Kampf wurde so lange fortgeführt, bis das Schiff an Land gebracht war und in die Obhut Too-wits übergeben war. Der hatte während der Schlacht auf einem Beobachtungsposten auf den Hügeln verharrt.

Als der Häuptling hinabgestiegen war, verließen wir unser Versteck, um die Gegend weiter zu erforschen. Wir löschten unseren Durst an einer kleinen Quelle und pflückten Haselnüsse, bis unsere Hüte gefüllt waren und mehr.

Ein Geräusch in den Büschen erschreckte uns, als es sich schwerfällig und mühsam erhob. Peters war so geistesgegenwärtig, dass er sich auf ihn stürzte und am Hals packte. Obwohl sich der Vogel heftig wehrte, konnte Peters ihn mit einem geschickten Messerstoß erlegen und eine Woche Nahrung war gesichert.

Darauf erkundeten wir wieder den Hügel, fanden jedoch keine weitere Nahrung. Besorgt sicherten wir unseren Zufluchtsort, indem wir Holz über die Öffnung schichteten. Lediglich eine kleine Öffnung sollte unseren Blick freigeben. Trotzdem mussten wir die Hoffnungslosigkeit unserer Lage einsehen, während wir durch unser Guckloch die Wilden beobachteten. Sie hatten inzwischen das Schiff vollkommen zerstört.

Dunkler Rauch zeigte an, dass der Schoner bald in Flammen aufgehen würde. In der Bucht und auf den Kähnen befanden sich mehr als zehntausend Eingeborene. Wir sahen die Katastrophe kommen … Plötzlich stieg eine schwere Gewitterwolke über Deck auf und eine Feuersäule schoss empor. Sie dehnte sich kreisförmig aus und in wenigen Sekunden war die ganze Atmosphäre ein Chaos von Holz- und Metallstücken und menschlichen Gliedmaßen - gefolgt von einem heftigen Stoß, der trotz der Entfernung uns auf die Füße riss.

Die Bucht war nun ein Meer von Verwüstung. Ungefähr tausend waren sofort tot, ebenso viele grauenvoll verstümmelt. Die Wasseroberfläche war übersät von Ertrinkenden. Die Wilden rannten entsetzt durcheinander und riefen immerfort: "Tekeli-li! Tekeli-li!"

Daraufhin zog sich ein großer Trupp in die Berge zurück. Kurz darauf kamen sie mit Holzpfählen wieder. Sie stellten sie an der Stelle ab, wo die Menge am dichtesten stand. Erst jetzt bemerkten wir, dass ein weißes Tier auf dem Boden lag. Es war dieses seltsame Tier mit den scharlachroten Zähnen, das der Schoner erbeutet hatte. Kapitän Guy hatte befohlen, den Körper zu verwahren, um ihn in England ausstopfen zu lassen.

Vermutlich hatte die Explosion es ans Ufer geschleudert. Scheinbar wagte niemand, sich dem toten Tier zu nähern. Sie schlugen die Pflöcke kreisrund um das Tier und stürzten sich kreischend in das Landesinnere. "Tekeli-li! Tekeli-li!"
 


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