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Studien und Plaudereien:59
日期:2023-10-30 11:20  点击:298
Louis: Leben die Brüder Grimm noch?
 
Herr Meister: Nein, beide sind tot. Jakob Ludwig Grimm wurde am 4. Januar 1785 geboren und starb am 20. September 1863. Er war nicht verheiratet. Sein Bruder Wilhelm Karl Grimm wurde am 24. Februar 1786 geboren und starb am 16. Dezember 1859. Sie waren sehr gelehrt, das ist, sie hatten sehr viel gelernt. Ich spreche gern von den Brüdern Grimm. Beide waren gute Menschen, große gelehrte, brave Charaktere und liebten (ich liebe, ich liebte, ich habe geliebt) sich so sehr, wie Sie es thun, Louis und Otto. Sie wissen (ich weiß, Sie wissen) es ist nicht oft, daß Brüder und Schwestern sich lieben. Sie haben das auch in unserem Märchen gesehen. Wilhelm war der jüngere Bruder, und Jakob der ältere. Jakob war Professor an der Universität in Göttingen, und der jüngere half ihm bei seinen Werken.
 
Louis: »Half«? Das verstehe ich nicht.
 
Otto: Darf ich es meinem Bruder erklären (= klar machen), Herr Meister?
 
Herr Meister: Gewiß.
 
Otto: Wenn du in deinem Garten arbeitest, so komme ich oft und arbeite mit dir, — ich helfe dir; denn du bist mein guter Bruder, verstehst du? — und Brüder und Schwestern müssen einander helfen. Die reichen Leute sollten den Armen in der Not helfen, und die guten Menschen thun es auch, und Gott hilft allen guten Menschen, den reichen und den armen. Ich will dir ein gutes Wort geben:
 
Wenn die Not am höchsten,
Dann ist Gottes Hilfe am nächsten.
 
Bella: Hat Wilhelm Grimm seinem Bruder Jakob auch geholfen beim Schreiben von diesen Märchen?
 
Herr Meister: Es ist besser zu sagen: »Beim Schreiben dieser Märchen.« Ja, er hat ihm (= seinem Bruder Jakob) geholfen beim Schreiben dieser Märchen und auch beim Schreiben anderer Bücher. Die Brüder Grimm haben viele kostbare Werke geschrieben (ich schreibe, ich schrieb, ich habe geschrieben) über die deutsche Sprache. Einer von ihnen hätte das nicht allein thun können.
 
Bella: Herr Meister, ich habe mich schon oft gewundert (ich wundere mich, ich wunderte mich, ich habe mich gewundert), daß so viele deutsche Wörter wie englische Wörter lauten. Arm ist arm, Finger ist finger, Hand ist hand, grün ist green, braun ist brown, weiß ist white, sechs ist six, zehn ist ten, und .....
 
Louis: Und nose ist Nase, und Kuh ist cow, und horse ist Pferd, und .....
 
Otto: Nicht mehr, Louis; bitte, bitte.
 
Herr Meister: Ja, sehr viele Wörter sind im Englischen, wie im Deutschen. Ich will Ihnen erklären, wie das kommt. Sie wissen, meine Freunde, viele Deutsche kommen aus Deutschland hierher nach Amerika. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie viele Millionen hier sind. Viele Deutsche wandern auch aus ihrer Heimat (= ihrem Hause in Deutschland) nach Australien, denn Deutschland ist zu klein für die vielen Menschen. So ist es heute, und so war es immer. Im Jahre 449 wanderten (ich wandere, ich wanderte, ich bin gewandert) die Sachsen, — das waren Deutsche, — vom Norden Deutschlands nach Britannien und nahmen (ich nehme, ich nahm, ich habe genommen) das Land. Britannien war nun in den Händen der Deutschen, und man sprach angelsächsisch, das ist: deutsch. Da kam im Jahre 1066 Wilhelm von der Normandie mit den Normannen (= Männern von der Normandie), nahm das Land und auch den Thron und war König von Britannien. Die Sprache des Königshauses war nun nicht mehr angelsächsisch, sie war französisch. So war es bis zum dreizehnten Jahrhundert, da sprach man auch wieder im Königshause angelsächsisch. Aber das Angelsächsische war nicht mehr die alte angelsächsische Sprache. Viele französische und viele lateinische Wörter waren in die Sprache gekommen. Angelsächsisch, Französisch und Lateinisch, — aus diesen drei Sprachen besteht die englische Sprache von heute. Fünf achtel (= 5⁄8) von allen Wörtern der englischen Sprache kommen aus dem Angelsächsischen, so sagt man. Darum, meine Freunde, ist die deutsche Sprache so leicht (= gut) und so schnell zu lernen von allen Personen, die Englisch sprechen; und die englische Sprache von allen, die Deutsch verstehen. 

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