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德语小说:绿野仙踪-Der Fluss
日期:2010-10-13 14:53  点击:19

Am nächsten Morgen erwachten alle erfrischt und voller Hoffnung. Dorothy bekam ein Frühstück wie eine Prinzessin, aus lauter süßen Pfirsichen und Pflaumen. Der dunkle Wald, in dem sie so viel erlebten hatten, lag hinter ihnen; was sollte sie nun daran hindern, den Weg auf der anderen Seite des Flusses fortzusetzen und bald die Smaragdstadt zu finden? Nur noch der Fluss trennte sie von der gelben Ziegelsteinstraße auf der anderen Seite, aber das Floß war ja fast fertig. Der fleißige Holzfäller schlug die letzten Stämme und verband alles mit hölzernen Pflöcken. Nun konnte die Fahrt beginnen.

Dorothy setzte sich in die Mitte des Floßes und hielt Toto in ihren Armen. Als der Löwe das Floß bestieg, schwankte und wackelte es bedenklich, denn der Löwe war groß und schwer. Doch der Scheuch und der Holzfäller sprangen schnell auf die andere Seite und stellten so das Gleichgewicht wieder her. Sie nahmen lange Stangen und stießen das Floß vom Ufer ab. Zunächst ging alles gut, als sie jedoch die Mitte des Flusses erreicht hatten, gerieten sie in eine starke Strömung, die sie einfach mitriss. Immer weiter wurden sie von der gelben Ziegelsteinstraße fortgetrieben. Das Wasser wurde so tief, dass die langen Stangen den Grund nicht mehr erreichen konnten.

„Das ist schlimm“, sagte der Holzfäller. „Wenn wir nicht ans Ufer kommen, dann werden wir in das Land der bösen Hexe des Westens getragen. Sie wird uns fangen und uns zu ihren Sklaven machen.“ „Dann werde ich niemals Verstand bekommen“, seufzte der Scheuch. „Und ich werde niemals ein mutiger Löwe sein“, sagte der Löwe. „Und ich bekomme kein Herz“, erklärte der Holzfäller. „Und ich komme nie mehr nach Hause nach Kansas“, schluchzte Dorothy.

„Aber wir müssen doch irgendwie in die Smaragdstadt gelangen“, rief der Scheuch aufgeregt und stieß seine lange Stange mit so viel Kraft in das Wasser, dass sie im Schlamm am Grunde des Flusses stecken blieb. Bevor der Scheuch die Stange herausziehen oder loslassen konnte, trieb das Floß weiter, und der arme Scheuch blieb an der Stange in der Mitte des Flusses hängend zurück. „Auf Wiedersehen!“ rief er seinen Freunden zu. zu. Die waren verzweifelt, weil sie ihn zurücklassen mussten, und der Holzfäller begann zu weinen. Aber schnell erinnerte er sich daran, dass seine Gelenke rosteten, und so trocknete er sich das Gesicht an Dorothys Schürze ab.

„Jetzt geht es mir eigentlich noch schlechter als damals, bevor ich Dorothy traf“, überlegte der Scheuch. „Damals steckte ich auf einem Holzpfahl auf einem Feld und konnte doch wenigstens den Krähen etwas vormachen. Aber was soll ich nun hier im Wasser? Nun werde ich wahrscheinlich nie einen Verstand bekommen.“ Das Floß trieb immer weiter flussabwärts. Die Freunde hatten den Scheuch schon weit hinter sich gelassen. „Wir müssen irgendetwas tun“, sagte der Löwe. „Vielleicht kann ich zum Ufer schwimmen und das Floß hinter mir herziehen. Ich müsst euch bloß ganz fest an meinem Schwanz festhalten.“

Damit sprang er ins Wasser und hielt dem Holzfäller seinen Schwanz hin. Dieser klammerte sich daran fest, und der Löwe schwamm dem Ufer zu. Er musste all seine Kraft zusammen nehmen zusammennehmen, denn die Strömung war stark. Schließlich aber wurde das Wasser flacher und die Strömung ließ nach. Dorothy griff nach einer langen Stange und half dem Löwen. Völlig erschöpft sank der Löwe schließlich am Ufer zusammen.

Alle waren mit ihren Kräften am Ende und mussten einsehen, dass die gelbe Ziegelsteinstraße nun weit weg war. „Was sollen wir nur tun?“ fragte der Holzfäller den Löwen, der in der Sonne lag und sein Fell trocknen ließ. „Wir müssen zu der gelben Ziegelsteinstraße zurück“, sagte Dorothy. „Das Beste ist wohl, wenn wir am Flussufer entlang gehen, bis wir die Straße wieder haben“, überlegte der Löwe. Und genau das taten sie, als sie sich ein wenig ausgeruht hatten.

Sie gingen am Ufer des Flusses auf samtgrünem Gras. Überall blühten Blumen und standen Bäumen mit üppigen Früchten. Die Sonne schien ihnen warm ins Gesicht. Wären sie nicht so traurig über das Schicksal des Scheuchs gewesen, sie hätten fast glücklich sein können. Sie gingen schnell, und Dorothy bückte sich nur ein einziges Mal, um eine Blume zu pflücken. Da rief plötzlich der Holzfäller: „Seht nur! Dort drüben!“ Und alle schauten auf den Fluss hinaus zu dem armen Scheuch, der sich immer noch an die lange Stange klammerte, um nicht ins Wasser zu fallen. Er sah traurig und sehr einsam aus.

„Was können wir nur tun? Wir müssen ihn retten.“ Dorothy schaute ihre Gefährten an. Aber keiner hatte eine Idee, und so setzten sie sich an das Ufer und sahen zum Scheuch hinüber. Da kam ein Storch an ihnen vorbeigeflogen. Als er die kleine Versammlung sah, drehte er ab und landete neben den Freunden am Ufer. „Wer seid ihr und was macht ihr hier?“ fragte der Storch. „Ich bin Dorothy“, erklärte das Mädchen. „Und das hier sind meine Freunde, der Holzfäller und der Löwe. Wir wollen in die Smaragdstadt.“ „Da seid ihr aber auf dem falschen Weg“, wunderte sich der Storch. „Das wissen wir“, antwortete Dorothy. „Aber wir haben unseren Freund, den Scheuch, verloren. Sieh doch, dort hängt er, und wir wissen nicht, wie wir ihn retten können.“

Der Storch schaute den Scheuch an. „Wenn er nicht so groß und schwer wäre, könnte ich ihn euch holen, aber so...“ Dorothy sprang aufgeregt auf. „Aber er ist gar nicht groß und kein bisschen schwer. Er ist nur mit Stroh ausgestopft. Oh bitte, lieber Storch! Kannst du nicht versuchen, den Scheuch zu retten?“ „Ich kann sehen, was sich machen lässt“, versprach der Storch. „Aber wenn er zu schwer wird, dann muss ich ihn in den Fluss fallen lassen.“ Damit breitete der Storch seine Schwingen aus und flog zum Scheuch hinüber. Mit seinen Krallen griff er den Scheuch am Arm und hob ihn in die Luft. Dann flog er mit ihm zum Ufer und setzte ihn behutsam neben Dorothy und den anderen ab.

Der Scheuch war so glücklich, wieder bei seinen Freunden zu seinen, dass er alle herzte und küsste, auch den Löwen und Toto. Dann sang und tanzte und lachte er vor Freude, als sie weitergingen. „Ich dachte schon, ich müsste für immer im Fluss bleiben. Aber dieser nette Storch hier hat mich gerettet. Wenn ich jemals zu ein bisschen Verstand komme, dann kehre ich hierher zurück und tue etwas genauso Nettes für den Storch.“ „Das hört sich gut an.“, lächelte der Storch, der neben den Wanderern herflog. „Ich helfe aber gern, wenn jemand in Not ist. Und jetzt muss ich weiter. Meine Kinder warten auf mich. Ich wünsche euch viel Glück. Hoffentlich findet ihr die Smaragdstadt. Hoffentlich kann Oz euch helfen. Lebt wohl!“ „Danke für alles!“ rief Dorothy und winkte dem davonfliegenden Storch nach.

 


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