Aufmarsch der Wikingerzwerge

 

Mitten in der Nacht wurde Mama wach. Ein Geräusch hatte sie aus ihren Träumen geholt. War da eines der Kinder heimlich unterwegs, statt im Bett zu liegen? Oder war vielleicht eine der Katzen auf der Suche nach Spielzeug? Mama zuckte mich den Schultern, drehte den Kopf zur Seite und wollte wieder in den Schlaf versinken, als erneut etwas an ihre Ohren drang. Da war doch etwas.

Mama lauschte, überlegte kurz. Dann schlug sie leise die warme Decke zur Seite und zog ihren flauschigen Bademantel über. Auf Zehenspitzen schlich sie sich vom Schlafzimmer in den Flur. Immer wieder blieb sie stehen, sah sich um und versuchte den Ursprung des Geräuschs zu entdecken. Doch nun blieb alles völlig still. Mama hatte wohl doch nur geträumt.

Sie beendete ihre Suche und ging zur Toilette. Als sie wieder aus dem Bad kam, erschrak sie. Da stahl sich ein kleiner Schatten die Treppe herunter. Also hatte sie doch etwas gehört.

Zuerst wollte Mama einfach fragen, wer da unterwegs war, traute sich dann aber doch nicht. Stattdessen ging sie leise hinterher.

Der Flur war menschenleer, Wohn- und Esszimmer auch. Blieb also nur noch die Küche. Vorsichtig öffnete Mama die Tür und schob sie leise auf. Und dann erschrak sie. Auf der Arbeitsplatte stand eine Zwergenarmee. Unzählige Augen starrten sie grimmig an. Bewaffnet waren sie mit Messern und Gabeln. Mit ihren langen Haaren sahen sie aus wie kleine Wikinger.

Mama schluckte schwer, begann zu zittern und lief zurück ins Schlafzimmer. »Schatz, du musst unbedingt mit mir zusammen in die Küche kommen. Da geht etwas sehr seltsames vor sich. Da sind kleine Wesen.«

Papa, der sich noch den Schlaf aus den Augen wischte, gähnte. »Erzähl nicht so einen Quatsch. Du hast nur schlecht geträumt. Komm wieder ins Bett und schlaf weiter.«

Aber Mama ließ ihm keine Ruhe und zog ihn hoch. »Du kommst jetzt mit.«

Gemeinsam gingen sie wieder nach unten. Papa musste als erster die Küche betreten. Er tastete nach dem Lichtschalter und begann zu lachen.

 

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