Marie stieg ins Auto, setzte sich in ihren Kindersitz und schmollte. Die Kirmes gerade war so toll gewesen und nun musste sie schon nach Hause.
»Das ist so gemein. Ich will noch Karussell fahren.« sagte sie immer wieder.
Papa schob sich seufzend hinter sein Lenkrad und stöhnte leise.
»Ich kann aber nicht mehr, Prinzessin. Ich bin fix und fertig.«
Vorsichtig legte er sich die Hände auf den Bauch. Das üble Gefühl darin mochte er gar nicht.
»Ich kann nicht mehr mit dir im Kettenkarussell fahren. Zehn Fahrten sind mehr als genug. Mir ist davon richtig schlecht geworden.«
»Mir aber nicht.« protestierte Marie.
»Dann mache ich halt allein weiter.«
Papa nickte.
»Ich würde dich gern allein fahren lassen. Aber du bist noch zu klein. Deswegen muss ich mich immer neben dich setzen.«
Nun seufzte Marie auch.
»Das ist so gemein. Ich will endlich größer sein. Wenn ich erwachsen bin, dann kaufe ich mir ein Karussell und dann fahre ich jeden Tag von morgens bis abends damit. Dann kann mir das niemand mehr verbieten.«
Papa drehte den Zündschlüssel um und startete das Auto. Langsam fuhr er vom Parkplatz auf die Straße und hörte sich geduldig alles an, was seine kleine Tochter zu schimpfen hatte.
»Weißt du was?« fragte Papa.
»Ich hab da eine Idee.«
Sie kamen gerade an einer großen Kreuzung an. Sie waren das einzige Auto weit und breit.
»Wir fahren doch noch etwas Karussell. Genau hier und jetzt.«
»Wie willst du das denn machen?« wollte Marie misstrauisch wissen.
»Die Kirmes ist doch ganz woanders.«
»Du wirst schon sehen.«
Papa steuerte den Wagen in den Kreisverkehr und gab Gas. Er fuhr in den Kreis. Aber dann bog er nicht ab, sondern drehte eine weitere Runde. Dann noch eine und noch eine. Marie jubelte vor Freude.
»Das ist ja noch viel cooler als das Kettenkarussell. Nicht aufhören.«
Ganze zehn Runden schafften sie, bis sich andere Autos dem Kreisverkehr näherten.
»Jetzt müssen wir aber schnell raus hier, sonst bekommen wir noch Ärger.« erklärte Papa.
»Das war so toll.« war Marie noch immer begeistert. Machen wir das bald nochmal?«
Papa nickte grinsend und steuerte den Wagen nun nach Hause.