Es sollte bald so weit sein. Der Tag war auf dem Kalender rot markiert. Papas Geburtstag. Schon seit einer ganzen Woche dachten die seine beiden Kinder Mira und Jonas darüber nach, womit sie ihm eine kleine Freude machen konnten. Es wollte ihnen allerdings nichts Passendes einfallen.
»Du Mama?«, fragten sie schließlich am Tag vor der großen Feier.
»Kannst du uns nicht helfen? Es fällt uns einfach kein Geschenk für Papa ein.«
Aber Mama hatte auch keine Idee.
»Vielleicht solltet ihr ihn selbst fragen. Der Papa weiß schließlich am Besten, was ihm gefällt.«
»Hm.«, murmelte Mira.
»Das könnte funktionieren. Wir fragen ihn nachher beim Einkaufen.«
Zwei Stunden später befand sich die Familie im Supermarkt. Papa schob den Einkaufswagen vor sich her, den Mama immer wieder mit ein paar Dingen füllte.
»Papa?«, fragte Jonas.
»Wie gefällt dir denn dieses Feuerwehrauto? Damit würdest du doch ganz bestimmt gerne spielen.«
Papa grinste und lehnte ab.
»Und wie wäre es damit?«
Mira hielt ihm eine Puppe in Prinzessinnenkostüm unter die Nase.
»Die ist sooo toll. Wenn du die hättest, könnten wir den ganzen Tag zusammen Teeparty im Schloss spielen.«
Aber auch das war nicht so ganz Papas Geschmack.
In der nächsten halben Stunde holten die Kinder immer mehr Sachen aus der Spielzeugabteilung heran, die ihnen selbst gut gefielen. Es gab Kuscheltiere, Kreisel, Fußballsammelkarten, kleine Hosentaschenponys, Spielzeugautos und vieles mehr. Aber irgendwie war nie das Richtige dabei.
»Puh.«
Mira setzte sich auf eine Pausenbank.
»Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer ist, ein Geschenk für Papa zu finden. Der macht es uns gar nicht so einfach.«
Jonas, der sich neben sie gesetzt hatte, nickte erschöpft.
»Na, was ist mit euch? Macht ihr schon schlapp?«, fragte Papa.
»Wir müssen noch in die Kühlabteilung.«
»Daran liegt es nicht.«, erklärte Jonas.
»Wir wissen nur einfach nicht, was wir dir zum Geburtstag schenken sollen.«
Er seufzte.
»Ach je. Wisst ihr was?«, sagte Papa und setzte sich seinen Kindern auf die Bank.
»Ich bin so glücklich, dass wir eine Familie sind, dass ihr selbst die wunderbarsten Geschenke seid, die man sich nur vorstellen kann. Und wenn ihr dann auch versucht, so oft wie möglich artig zu sein, dann geht’s mir richtig gut.«
Mama nickte grinsend.
»Genau so seh ich das auch. Lieb und artig mag ich euch auch am Liebsten.«
Die Kinder dachten darüber nach. Nur wenige Augenblicke später hatte Mira plötzlich eine großartige Idee.
Einen Tag später saßen Mama, Papa, Oma und Opa am Kaffeetisch und wollten sich schon über den Kuchen her machen.
»Wo sind eigentlich die Kinder?«, wunderte sich Papa.
»Sie sind doch sonst immer die ersten, wenn es was zu Futtern gibt.«
»Das muss wohl an ihrem Geschenk liegen.«
Mama stand auf und holte einen riesigen Pappkarton, der mit einer roten Schleife umwickelt war, aus der Küche.
»Das soll ich dir von ihnen geben.«
Papa war erstaunt. Mit so einem großen Geschenk hatte er gar nicht gerechnet. Ganz neugierig stand er auf und öffnete das Paket.
»Alles Gute zum Geburtstag«, ertönte es, als er darin Mira und Jonas entdeckte.
»Das ist das eine tolle Überraschung.«, freute er sich und drückte seine Kinder an sich.
»Ich hab es euch ja gesagt. Ihr seid für mich das allerbeste Geschenk, das ich mir überhaupt vorstellen kann.«