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Faust:Walpurgisnacht-1
日期:2023-04-28 10:17  点击:233

Harzgebirg Gegend von Schierke und Elend

 

Faust. Mephistopheles.

 

MEPHISTOPHELES.

Verlangst du nicht nach einem Besenstiele?

Ich wünschte mir den allerderbsten Bock.

Auf diesem Weg sind wir noch weit vom Ziele.

 

FAUST.

Solang ich mich noch frisch auf meinen Beinen fühle,

Genügt mir dieser Knotenstock.

Was hilft’s, daß man den Weg verkürzt!

Im Labyrinth der Täler hinzuschleichen,

Dann diesen Felsen zu ersteigen,

Von dem der Quell sich ewig sprudelnd stürzt,

Das ist die Lust, die solche Pfade würzt!

Der Frühling webt schon in den Birken,

Und selbst die Fichte fühlt ihn schon;

Sollt er nicht auch auf unsre Glieder wirken?

 

MEPHISTOPHELES.

Fürwahr, ich spüre nichts davon!

Mir ist es winterlich im Leibe,

Ich wünschte Schnee und Frost auf meiner Bahn.

Wie traurig steigt die unvollkommne Scheibe

Des roten Monds mit später Glut heran

Und leuchtet schlecht, daß man bei jedem Schritte

Vor einen Baum, vor einen Felsen rennt!

Erlaub, daß ich ein Irrlicht bitte!

Dort seh ich eins, das eben lustig brennt.

Heda! mein Freund! darf ich dich zu uns fodern?

Was willst du so vergebens lodern?

Sei doch so gut und leucht uns da hinauf!

 

IRRLICHT.

Aus Ehrfurcht, hoff ich, soll es mir gelingen,

Mein leichtes Naturell zu zwingen;

Nur zickzack geht gewöhnlich unser Lauf.

 

MEPHISTOPHELES.

Ei! Ei! Er denkt’s den Menschen nachzuahmen.

Geh Er nur grad, in ’s Teufels Namen!

Sonst blas ich ihm sein Flackerleben aus.

 

IRRLICHT.

Ich merke wohl, Ihr seid der Herr vom Haus,

Und will mich gern nach Euch bequemen.

Allein bedenkt! der Berg ist heute zaubertoll

Und wenn ein Irrlicht Euch die Wege weisen soll

So müßt Ihr’s so genau nicht nehmen.

FAUST, MEPHISTOPHELES, IRRLICHT (im Wechselgesang).

In die Traum- und Zaubersphäre

Sind wir, scheint es, eingegangen.

Führ uns gut und mach dir Ehre

Daß wir vorwärts bald gelangen

In den weiten, öden Räumen!

Seh die Bäume hinter Bäumen,

Wie sie schnell vorüberrücken,

Und die Klippen, die sich bücken,

Und die langen Felsennasen,

Wie sie schnarchen, wie sie blasen!

 

Durch die Steine, durch den Rasen

Eilet Bach und Bächlein nieder.

Hör ich Rauschen? hör ich Lieder?

Hör ich holde Liebesklage,

Stimmen jener Himmelstage?

Was wir hoffen, was wir lieben!

Und das Echo, wie die Sage

Alter Zeiten, hallet wider.

 

“Uhu! Schuhu!” tönt es näher,

Kauz und Kiebitz und der Häher,

Sind sie alle wach geblieben?

Sind das Molche durchs Gesträuche?

Lange Beine, dicke Bäuche!

Und die Wurzeln, wie die Schlangen,

Winden sich aus Fels und Sande,

Strecken wunderliche Bande,

Uns zu schrecken, uns zu fangen;

Aus belebten derben Masern

Strecken sie Polypenfasern

Nach dem Wandrer. Und die Mäuse

Tausendfärbig, scharenweise,

Durch das Moos und durch die Heide!

Und die Funkenwürmer fliegen

Mit gedrängten Schwärmezügen

Zum verwirrenden Geleite. 

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