Tiefgraue Wolken zogen auf und verdunkelten den Himmel innerhalb weniger Minuten. Ein kräftiger Wind kam auf, wurde stärker, entwickelte sich zu einem gefährlichen Orkan. Die vor kurzem noch glatte Oberfläche des Meeres wurde unruhiger. Binnen kürzester Zeit bäumten sich Wellen meterhoch auf und legten in ihren Tälern kurzzeitig lebensgefährliche Riffe frei.

Inmitten der gewaltigen Brandung stand ein schlanker Leuchtturm, der sein Licht allen Wettern und Wolken zum Trotz in die Ferne strahlte. Er versuchte den Schiffen, die sich auch jetzt noch auf dem Meer befanden, die Richtung zum sicheren Hafen zu zeigen.

Immer wieder stand der Leuchtturmwärter neben seinem Leuchtfeuer, sah in die Ferne und hoffte darauf, dass in dieser Nacht kein Seemann zu Schaden kommen würde.

Das Wetter wurde schlechter. Die Temperaturen fielen in den Keller, näherten sich dem Gefrierpunkt. Der Starkregen verwandelte sich in einen echten Schneesturm. Die dicken Flocken bekamen kaum die Chance, die unruhige Meeresoberfläche zu erreichen, denn der Wind trieb sie beinahe waagerecht vor sich her und ließ sie wild umher tanzen.

Was war das? Hatte der Leuchtturmwärter in der Ferne ein schwaches Licht entdeckt, dass immer wieder von den hohen Wellen verschluckt wurde? Hatte er dort draußen tatsächlich ein Schiff gesehen, das um sein Überlegen kämpfte?

Der Schnee wurde immer dichter, die Sicht nach draußen immer mehr beschwert. Jetzt blieb nur noch die Hoffnung, dass sie es schaffen würden. Der Leuchtturmwärter schickte ein Stoßgebet zum Himmel, als plötzlich eine Stimme von der anderen Seite der Tür ertönte.

»Lisel? Bist du bald fertig?« Es war Mama, die im Flur stand und schon ein paar Mal angeklopft hat.

»Bin gleich so weit.«, sagte Lisel, die gerade in der Badewanne saß.«

Mama wollte gerade gehen, als ihr noch etwas einfiel. »Und du spielst nicht wieder mit Konfetti? Du weißt, dass das nur wieder zu einer Rohrverstopfung führen kann.«

»Nein!«, log Lisel. »Das würde ich nicht noch mal machen.«

 

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