FAUST.
Würd ich sonst, Liebchen, dir es raten?
MARGARETE.
Seh ich dich, bester Mann, nur an,
Weiß nicht, was mich nach deinem Willen treibt,
Ich habe schon so viel für dich getan,
Daß mir zu tun fast nichts mehr übrigbleibt.
(Ab.)
(Mephistopheles tritt auf.)
MEPHISTOPHELES.
Der Grasaff! ist er weg?
FAUST.
Hast wieder spioniert?
MEPHISTOPHELES.
Ich hab’s ausführlich wohl vernommen,
Herr Doktor wurden da katechisiert;
Hoff, es soll Ihnen wohl bekommen.
Die Mädels sind doch sehr interessiert,
Ob einer fromm und schlicht nach altem Brauch.
Sie denken: duckt er da, folgt er uns eben auch.
FAUST.
Du Ungeheuer siehst nicht ein,
Wie diese treue liebe Seele
Von ihrem Glauben voll,
Der ganz allein
Ihr seligmachend ist, sich heilig quäle,
Daß sie den liebsten Mann verloren halten soll.
MEPHISTOPHELES.
Du übersinnlicher sinnlicher Freier,
Ein Mägdelein nasführet dich.
FAUST.
Du Spottgeburt von Dreck und Feuer!
MEPHISTOPHELES.
Und die Physiognomie versteht sie meisterlich.
In meiner Gegenwart wird’s ihr, sie weiß nicht wie,
Mein Mäskchen da weissagt verborgnen Sinn;
Sie fühlt, daß ich ganz sicher ein Genie,
Vielleicht wohl gar der Teufel bin.
Nun, heute nacht—?
FAUST.
Was geht dich’s an?
MEPHISTOPHELES.
Hab ich doch meine Freude dran!