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Faust:Der Tragödie erster Teil-Hexenküche 3
日期:2023-03-10 16:59  点击:214

MEPHISTOPHELES.

Natürlich, wenn ein Gott sich erst sechs Tage plagt,

Und selbst am Ende Bravo sagt,

Da muß es was Gescheites werden.

Für diesmal sieh dich immer satt;

Ich weiß dir so ein Schätzchen auszuspüren,

Und selig, wer das gute Schicksal hat,

Als Bräutigam sie heim zu führen!

(Faust sieht immerfort in den Spiegel. Mephistopheles, sich in dem Sessel

dehnend und mit dem Wedel spielend, fährt fort zu sprechen.)

 

Hier sitz ich wie der König auf dem Throne,

Den Zepter halt ich hier, es fehlt nur noch die Krone.

 

DIE TIERE (welche bisher allerlei wunderliche Bewegungen durcheinander

gemacht haben, bringen dem Mephistopheles eine Krone mit großem Geschrei).

O sei doch so gut,

Mit Schweiß und mit Blut

Die Krone zu leimen!

(Sie gehn ungeschickt mit der Krone um und zerbrechen sie in zwei Stücke,

mit welchen sie herumspringen.)

 

Nun ist es geschehn!

Wir reden und sehn,

Wir hören und reimen.

 

FAUST (gegen den Spiegel).

Weh mir! ich werde schier verrückt.

 

MEPHISTOPHELES (auf die Tiere deutend).

Nun fängt mir an fast selbst der Kopf zu schwanken.

 

DIE TIERE.

Und wenn es uns glückt,

Und wenn es sich schickt,

So sind es Gedanken!

 

FAUST (wie oben).

Mein Busen fängt mir an zu brennen!

Entfernen wir uns nur geschwind!

 

MEPHISTOPHELES (in obiger Stellung).

Nun, wenigstens muß man bekennen,

Daß es aufrichtige Poeten sind.

(Der Kessel, welchen die Katzin bisher außer acht gelassen, fängt an

überzulaufen, es entsteht eine große Flamme, welche zum Schornstein hinaus

schlägt. Die Hexe kommt durch die Flamme mit entsetzlichem Geschrei

herunter gefahren.)

 

DIE HEXE.

Au! Au! Au! Au!

Verdammtes Tier! verfluchte Sau!

Versäumst den Kessel, versengst die Frau!

Verfluchtes Tier!

(Faust und Mephistopheles erblickend.)

Was ist das hier?

Wer seid ihr hier?

Was wollt ihr da?

Wer schlich sich ein?

Die Feuerpein

Euch ins Gebein!

(Sie fahrt mit dem Schaumlöffel in den Kessel und spritzt Flammen nach

Faust, Mephistopheles und den Tieren. Die Tiere winseln.)

 

MEPHISTOPHELES (welcher den Wedel, den er in der Hand hält, umkehrt und

unter die Gläser und Töpfe schlägt).

Entzwei! entzwei!

Da liegt der Brei!

Da liegt das Glas!

Es ist nur Spaß,

Der Takt, du Aas,

Zu deiner Melodei.

(Indem die Hexe voll Grimm und Entsetzen zurücktritt.)

Erkennst du mich? Gerippe! Scheusal du!

Erkennst du deinen Herrn und Meister?

Was hält mich ab, so schlag ich zu,

Zerschmettre dich und deine Katzengeister!

Hast du vorm roten Wams nicht mehr Respekt?

Kannst du die Hahnenfeder nicht erkennen?

Hab ich dies Angesicht versteckt?

Soll ich mich etwa selber nennen?

 

DIE HEXE.

O Herr, verzeiht den rohen Gruß!

Seh ich doch keinen Pferdefuß.

Wo sind denn Eure beiden Raben? 

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