Ein Floh ist mir ein saubrer Gast.
MEPHISTOPHELES (singt).
Es war einmal ein König
Der hatt einen großen Floh,
Den liebt’ er gar nicht wenig,
Als wie seinen eignen Sohn.
Da rief er seinen Schneider,
Der Schneider kam heran.
Da, miß dem Junker Kleider
Und miß ihm Hosen an!
BRANDER.
Vergeßt nur nicht, dem Schneider einzuschärfen,
Daß er mir aufs genauste mißt,
Und daß, so lieb sein Kopf ihm ist,
Die Hosen keine Falten werfen!
MEPHISTOPHELES.
In Sammet und in Seide
War er nun angetan
Hatte Bänder auf dem Kleide,
Hatt auch ein Kreuz daran
Und war sogleich Minister,
Und hatt einen großen Stern.
Da wurden seine Geschwister
Bei Hof auch große Herrn.
Und Herrn und Fraun am Hofe,
Die waren sehr geplagt,
Die Königin und die Zofe
Gestochen und genagt,
Und durften sie nicht knicken,
Und weg sie jucken nicht.
Wir knicken und ersticken
Doch gleich, wenn einer sticht.
CHORUS (jauchzend).
Wir knicken und ersticken
Doch gleich, wenn einer sticht.
FROSCH.
Bravo! Bravo! Das war schön!
SIEBEL.
So soll es jedem Floh ergehn!
BRANDER.
Spitzt die Finger und packt sie fein!
ALTMAYER.
Es lebe die Freiheit! Es lebe der Wein!
MEPHISTOPHELES.
Ich tränke gern ein Glas, die Freiheit hoch zu ehren,
Wenn eure Weine nur ein bißchen besser wären.
SIEBEL.
Wir mögen das nicht wieder hören!
MEPHISTOPHELES.
Ich fürchte nur, der Wirt beschweret sich;
Sonst gäb ich diesen werten Gästen
Aus unserm Keller was zum besten.
SIEBEL.
Nur immer her! ich nehm’s auf mich.
FROSCH.
Schafft Ihr ein gutes Glas, so wollen wir Euch loben.
Nur gebt nicht gar zu kleine Proben
Denn wenn ich judizieren soll,
Verlang ich auch das Maul recht voll.
ALTMAYER (leise).
Sie sind vom Rheine, wie ich spüre.
MEPHISTOPHELES.
Schafft einen Bohrer an!
BRANDER.
Was soll mit dem geschehn?
Ihr habt doch nicht die Fässer vor der Türe?
ALTMAYER.
Dahinten hat der Wirt ein Körbchen Werkzeug stehn.