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Faust:Der Tragödie erster Teil-Studierzimmer 3
日期:2023-03-09 13:20  点击:284

Hinter den Ofen gebannt,

Schwillt es wie ein Elefant

Den ganzen Raum füllt es an,

Es will zum Nebel zerfließen.

Steige nicht zur Decke hinan!

Lege dich zu des Meisters Füßen!

Du siehst, daß ich nicht vergebens drohe.

Ich versenge dich mit heiliger Lohe!

Erwarte nicht

Das dreimal glühende Licht!

Erwarte nicht

Die stärkste von meinen Künsten!

(Mephistopheles tritt, indem der Nebel fällt, gekleidet wie ein

fahrender Scholastikus, hinter dem Ofen hervor.)

 

MEPHISTOPHELES.

Wozu der Lärm? was steht dem Herrn zu Diensten?

 

FAUST.

Das also war des Pudels Kern!

Ein fahrender Skolast? Der Kasus macht mich lachen.

 

MEPHISTOPHELES.

Ich salutiere den gelehrten Herrn!

Ihr habt mich weidlich schwitzen machen.

 

FAUST.

Wie nennst du dich?

 

MEPHISTOPHELES.

Die Frage scheint mir klein

Für einen, der das Wort so sehr verachtet,

Der, weit entfernt von allem Schein,

Nur in der Wesen Tiefe trachtet.

 

FAUST.

Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen

Gewöhnlich aus dem Namen lesen,

Wo es sich allzu deutlich weist,

Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.

Nun gut, wer bist du denn?

 

MEPHISTOPHELES.

Ein Teil von jener Kraft,

Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

 

FAUST.

Was ist mit diesem Rätselwort gemeint?

 

MEPHISTOPHELES.

Ich bin der Geist, der stets verneint!

Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,

Ist wert, daß es zugrunde geht;

Drum besser wär’s, daß nichts entstünde.

So ist denn alles, was ihr Sünde,

Zerstörung, kurz, das Böse nennt,

Mein eigentliches Element.

 

FAUST.

Du nennst dich einen Teil, und stehst doch ganz vor mir?

 

MEPHISTOPHELES.

Bescheidne Wahrheit sprech ich dir.

Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt

Gewöhnlich für ein Ganzes hält,

Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war

Ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar

Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht

Den alten Rang, den Raum ihr streitig macht,

Und doch gelingt’s ihm nicht, da es, so viel es strebt,

Verhaftet an den Körpern klebt.

Von Körpern strömt’s, die Körper macht es schön,

Ein Körper hemmt’s auf seinem Gange;

So, hoff ich, dauert es nicht lange,

Und mit den Körpern wird’s zugrunde gehn. 

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