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德语小说:巴斯克维尔的猎犬-Ankunft auf Baskervil
日期:2010-09-25 14:14  点击:13

Am Samstag machten Sir Henry Baskerville, Dr. Mortimer und ich uns wie vereinbart auf den Weg nach Devonshire. Sherlock Holmes gab mir am Bahnhof in Paddington noch letzte Ratschläge und wünschte, dass ich ihm jedes Ereignis auf das kleinste Detail melden solle. Er gab Anweisung, das Verhältnis des jungen Baskerville zu seinen Nachbarn zu prüfen, oder Neuigkeiten über den Tod von Sir Charles herauszubekommen.

 



Holmes teilte mir noch schnell seine neuesten Erkenntnisse mit. So war er sich sicher, dass Mr. James Desmond, der nächste Erbe, auf keinen Fall mit der Sache zu tun haben könne. Auch hatte er auskundschaften können, dass es auf Baskerville Hall einen Reitknecht gäbe, zwei Moorbauern und den gemeinsamen Freund Dr. Mortimer nebst seiner bislang unbekannten Gattin. Ein Naturforscher namens Stapleton und seine Schwester, ein Mr. Frank in Lafter Hall und noch einige Nachbarn, die ich mir unbedingt ansehen müsse, und natürlich die Barrymores. Er schloss mit den Worten: "Watson, tragen Sie ihren Revolver immer bei sich, Tag und Nacht."

Dann blickte Holmes zu Sir Henry und sagte: "Ich bitte Sie, Sir Henry, niemals alleine auszugehen. Ansonsten könnte Ihnen ein großes Unglück wiederfahren. Haben Sie übrigens Ihren zweiten Schuh wieder gefunden?"

"Nein, der scheint endgültig verschwunden zu sein."

"Tja …, das ist sehr interessant. Ich wünsche eine gute Reise! Und meiden Sie das Moor, in den finstern Momenten, in denen böse Mächte am Werk sind."

Die Reise verging geschwind und angenehm. Ich nutzte die Zeit, meine neuen Bekanntschaften besser kennen zu lernen und mit Dr. Mortimers Spaniel zu spielen. Kurze Zeit später ging die braune Erde in rötliche über, die aus Ziegel gebauten Häuser wechselten in Granitbauten und auf eingezäunten Wiesen weideten rot gefleckte Kühe. Das saftige Grün zeugte von einem milden, feuchten Klima. Sir Henry blickte aufgewühlt aus dem Fenster und ließ Ausrufe des Entzückens hören, ob des Wiedersehens des ihm wohl bekannten Landstrichs von Devonshire.

"Ich war noch jung, als ich Baskerville Hall zuletzt sah. Mein Vater starb, als ich noch halbwüchsig war und ich hatte das Schloss nie gesehen. Wir wohnten an der Südküste. Danach ging ich nach Amerika. Und nun, Dr. Watson, brenne ich darauf, das Schloss und das Moor zu sehen", rief Sir Henry.

Dr. Mortimer zeigte aus dem Fenster und sagte: "Nichts leichter als das - hier ist es."

Baskerville saß andächtig da und starrte zum Moor. Seine ganze Erscheinung, sein Benehmen machte mich sicher, dass er ein Kamerad sein musste, mit dem man durch dick und dünn gehen konnte. Mit ihm würden wir dieses gefahrvolle Abenteuer angehen können.

Als der Zug an einer kleinen Haltestelle still stand, merkten wir gleich, dass unsere Ankunft ein großes Ereignis war. Um unser Gepäck bemühte sich neben dem Träger sogar der Stationschef. Verwundert registrierte ich zwei militärisch aussehende Männer in dunklen Uniformen, die auf ihre Gewehre gestützt neben dem Eingang standen.

Ein griesgrämiger kleiner Mann begrüßte Sir Henry Baskerville - es war der Kutscher. Wir verloren keine Zeit und fuhren alsbald los. Beim Anblick der grandiosen Landschaft stieß Sir Henry mehrmals Rufe des Entzückens aus. Mir selbst kam dieser Landstrich eher ein wenig melancholisch vor.

Auf einmal rief Dr. Mortimer: "Was soll denn das?" Vor uns lag eine steile Erhebung, auf deren Erhöhung ein berittener Soldat mit schussbereitem Gewehr stand. Er bewachte die Straße. Perkins, der Kutscher, erklärte uns, dass vor drei Tagen ein Sträfling aus dem Gefängnis in Princetown ausgebrochen war. "Wir sind hier alle sehr beunruhigt … , es handelt sich um Selden, den Mörder von Notting Hill."

Baskerville hüllte sich enger in seinen Mantel und schwieg. Wir hatten die fruchtbare Gegend hinter uns gelassen und die Straße wurde unwegsamer und öder. Ab und zu fuhren wir an einem Moorbauernhaus vorbei. Plötzlich blickten wir in eine wenig bewaldete Mulde hinab. Zwei schmale Türme ragten zwischen den Bäumen empor. Der Kutscher deutete mit seiner Peitsche darauf und erklärte: "Baskerville Hall."

Sir Henry war im Wagen aufgesprungen und blickte aufgeregt dorthin. Als wir durch die lange, finstere Allee fuhren, an deren Ende das Haus hervorschimmerte, fragte er leise: "Kam er hier zu Tode?" Doch der Kutscher erklärte ihm, dass die besagte Eibenallee auf der anderen Seite des Grundstücks läge.

Der neue Besitzer wandte sich düster an mich: "Kein Wunder, dass mein Onkel fühlte, dass ihm an diesem Ort etwas zustoßen würde. Hier würde wohl jedem Menschen das Grauen kommen. Als Erstes werde ich hier eine Reihe elektrischer Laternen aufstellen lassen und das Eingangstor mit einer Tausendwattlampe versehen!"

Endlich hielt der Wagen und ein großer Mann öffnete die Wagentür. Dr. Mortimer verabschiedete sich sogleich und überließ es Barrymore, uns das Haus zu zeigen.

"Es sieht genauso aus, wie ich es mir vorgestellt habe", schwärmte Sir Henry. "In dieser Halle haben meine Ahnen fünfhundert Jahre lang gewohnt. Bei dieser Vorstellung wird mir mehr als feierlich zumute." Das Licht schien hell auf ihn herab und warf dunkle Schatten über ihn, wie eine Art Lampenschirm. Barrymore hatte unser Gepäck in die Zimmer gebracht und wartete nun bescheiden. Er sah sehr stattlich aus, groß und schmal, mit einem kurzen, schwarzen Bart und bleichen Gesichtszügen.

"In einigen Minuten ist das Diner bereit. Sir Henry, meine Frau und ich werden gerne in Ihren Diensten bleiben, bis Sie wissen, wie es hier weitergehen soll. Ich will ganz aufrichtig zu Ihnen sein. Wir stehen schon seit vielen Generationen im Dienst Ihrer Familie. An Sir Charles hingen wir besonders; sein Tod hat uns derart erschüttert, dass wir uns in Baskerville Hall wohl nie mehr sicher fühlen werden."

"Was haben Sie vor?", fragte Sir Henry Baskerville interessiert.

"Ihr Onkel hat uns die Mittel dazu gegeben, dass wir irgendein Geschäft aufmachen können. Und jetzt möchte ich Ihnen gerne Ihre Zimmer zeigen."

Über eine langgezogene Treppe kam man auf eine Galerie. Von hier aus liefen rechts und links lange Flure, auf welche die Zimmer mündeten. Diese waren recht freundlich eingerichtet, im Verhältnis zum Rest des Hauses. Allerdings war der Speisesaal, ein lang gestreckter Raum, finster und dunkel. Eine Reihe von Ahnen starrte aus ihren Rahmen auf uns hinunter, nur um ihre schweigende Anwesenheit zu demonstrieren.

Das Essen verlief wortkarg und ich war froh, als wir uns anschließend in das moderne Billardzimmer zurückziehen und unsere Zigaretten rauchen konnten. Sir Henry sagte: "Na, das ist nicht gerade ein fröhlicher Ort. Kein Wunder, dass mein Onkel ein schreckhafter Mann war, wenn er so ganz alleine hier lebte. Sofern es Ihnen recht ist, werden wir uns heute Abend früh zu Bett begeben; vielleicht sieht ja morgen alles ein wenig freundlicher aus."

Müde zog ich in meinem Zimmer die Vorhänge zu. Ruhelos wälzte ich mich in meinem Bett von einer Seite zur anderen und sehnte mich nach Schlaf. Von Weitem hörte ich alle Viertelstunde eine Uhr schlagen, ansonsten lag Totenstille über dem Anwesen. Doch plötzlich, mitten in der Nacht, hörte ich das Schluchzen einer Frau. Ich horchte angestrengt und versuchte zu orten, woher die Stimme kam. Das Weinen konnte nicht weit weg sein, es war sicher im Hause. So saß ich eine halbe Stunde mit angespannten Nerven im Bett, aber außer den Schlägen der Kirchturmuhr hörte ich nur noch das Geraschel des Mauergrüns.


 


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