201.
Kennst du das Wort, das Herzen mächtig bindet?
Kennst du der Liebe trauliches Symbol;
Das feste Band, das sich um Freunde windet,
Des Fürsten Heil, des Vaterlandes Wohl?
An Stärke muß ihm Stahl und Eisen weichen;
Doch hat es einen mächt’gen stillen Feind;
Streichst du des hohen Wortes erstes Zeichen,
Hast du die finstre Macht, die ich gemeint.
Solang die Welt steht, liegen diese beiden
Im Kampf um höchstes Leid und höchste Lust;
Halt fest am Ganzen, laß sie nimmer streiten
In deiner stillen und zufriednen Brust!
(Hauff.)
202.
Alles, was die Erde hegt,
Was sich in den Lüften regt,
Freut sich meiner innig.
Umgekehrt, zieh’ ich durchs Tal
Und verhüll der Sonne Strahl.
Nie willkommen bin ich.
203.
Du findest mich stets,
Du magst mich nun lesen
Von vorne, von hinten,
Stets bin ich gewesen,
Stets bleibe ich auch
Nach altem Gebrauch.
204.
Als Frucht trat ich dir schon auf deutscher Flur entgegen.
Ein großer Staat bin ich in Asien gelegen.
205.
Für ein rotes Gemüse verkauft er der Erstgeburt Rechte.
Rückwärts wechselt sie stets, ändert oft launisch die Form.
201. Treue, Reue.
202. Leben, Nebel.
203. Stets.
204. Mais, Siam.
205. Edom, Mode.