31.
Von Perlen baut sich eine Brücke
Hoch über einen grauen See;
Sie baut sich auf im Augenblicke,
Und schwindelnd steigt sie in die Höh.
Der höchsten Schiffe höchste Masten
Ziehn unter ihrem Bogen hin,
Sie selber trug noch keine Lasten
Und scheint, wie du ihr nahst, zu fliehn.
Sie wird erst mit dem Strom und schwindet,
So wie des Wassers Flut versiegt.
So sprich, wo sich die Brücke findet,
Und wer sie künstlich hat gefügt?
(Schiller.)
32.
Auf einer großen Weide gehen
Viel tausend Schafe silberweiß;
Wie wir sie heute wandeln sehen,
Sah sie der allerältste Greis.
Sie altern nie und trinken Leben
Aus einem unerschöpften Born,
Ein Hirt ist ihnen zugegeben
Mit schön gebognem Silberhorn.
Er treibt sie aus zu goldnen Toren,
Er überzählt sie jede Nacht,
Und hat der Lämmer keins verloren,
So oft er auch den Weg vollbracht.
Ein treuer Hund hilft sie ihm leiten,
Ein muntrer Widder geht voran.
Die Herde, kannst du sie mir deuten?
Und auch den Hirten zeig mir an!
(Schiller.)
33.
Das Erste rauscht, vom Wind bewegt,
Wenn’s Zweite sich im Sumpfe regt;
Das Ganze schreit und ist nicht still,
Wenn sich das Wetter ändern will.
34.
Das Erste find’st du überall
Auf Erden ausgestreut;
Es ziert den Garten und das Feld,
Es schmückt manch buntes Kleid.
Das Zweite trägt des Herrschers Haupt, –
Wo auch sein Reich mag sein,
Das Ganze jedes Blümelein
Und sei es noch so klein.
35.
Mein Erstes ist nicht schmutzig;
Mein Zweites ist nicht rund;
Mein Ganzes ist ein schlaues Tier,
Weit schlauer als der Hund.
31. Der Regenbogen.
32. Der Mond und die Sterne.
33. Laubfrosch.
34. Blütenkrone.
35. Reinecke (Fuchs).