Ich liebe die Tapferen: aber es ist nicht genug, Hau-Degen sein,—man muss auch wissen Hau-schau-Wen!
Und oft ist mehr Tapferkeit darin, dass Einer an sich hält und vorübergeht: damit er sich dem würdigeren Feinde aufspare!
Ich sollt nur Feinde haben, die zu hassen sind, aber nicht Feinde zum Verachten: ihr müsst stolz auf euren Feind sein: also lehrte ich schon Ein Mal.
Dem würdigeren Feinde, oh meine Freunde, sollt ihr euch aufsparen: darum müsst ihr an Vielem vorübergehn,—
—sonderlich an vielem Gesindel, das euch in die Ohren lärmt von Volk und Völkern.
Haltet euer Auge rein von ihrem Für und Wider! Da giebt es viel Recht, viel Unrecht: wer da zusieht, wird zornig.
Dreinschaun, dreinhaun—das ist da Eins: darum geht weg in die Wälder und legt euer Schwert schlafen!
Geht eure Wege! Und lasst Volk und Völker die ihren gehn!—dunkle Wege wahrlich, auf denen auch nicht Eine Hoffnung mehr wetterleuchtet!
Mag da der Krämer herrschen, wo Alles, was noch glänzt—Krämer-Gold ist! Es ist die Zeit der Könige nicht mehr: was sich heute Volk heisst, verdient keine Könige.
Seht doch, wie diese Völker jetzt selber den Krämern gleich thun: sie lesen sich die kleinsten Vortheile noch aus jedem Kehricht!
Sie lauern einander auf, sie lauern einander Etwas ab,—das heissen sie „gute Nachbarschaft.“ Oh selige ferne Zeit, wo ein Volk sich sagte: „ich will über Völker—Herr sein!“
Denn, meine Brüder: das Beste soll herrschen, das Beste will auch herrschen! Und wo die Lehre anders lautet, da—fehlt es am Besten.