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德语小说:森林王子-Kaas Jagd - Teil 1
日期:2010-09-10 13:55  点击:15

Einige Zeit, bevor Mowgli aus dem Wolfsrudel ausgestoßen worden war oder sich an Shir Khan gerächt hatte, ereignete sich die Geschichte mit Kaa. Baloo, der große, ernste Bär war entzückt, dass sein Schüler von so rascher Auffassungsgabe war. Da Mowgli ein Menschenjunges war, musste er mehr lernen als nur die Gesetze des Dschungels, die ihn die Wölfe gelehrt hatten.

 


So brachte Baloo ihm die Wald- und Wasserregeln bei. Insgesamt musste Mowgli unglaublich viel auswendig lernen. Manchmal war er es leid, dieselben Sätze über hundertmal zu wiederholen. Bagheera, der schwarze Panther, schlenderte manchmal durch den Dschungel, um zu sehen, wie es seinem Liebling gehe. Er hätte Mowgli gehörig verzogen, wenn es nach seinem Kopf gegangen wäre.

Weil Mowgli ein Menschenjunges war, musste er die Meisterworte aller Stimmen des Dschungels lernen. Baloo ließ seinen Schützling alle möglichen Meisterworte aufsagen, damit sich Bagheera von der erfolgreichen Unterrichtsmethode überzeugen konnte. Mowgli sprach die Worte mit den jeweiligen Geräuschen, was sehr beeindruckend klang. Es beruhigte Baloo sehr, dass Mowgli nun einigermaßen vor allem Unglück geschützt war, weil ihm weder Schlange, Vogel noch irgendein Raubtier etwas anhaben würde. So hätte er vor keinem was zu fürchten - nur vor seinem eigenen Stamm.

Als Baloo herausbekam, dass Mowgli mit Bandar-log gesprochen hatte, dem Affenvolk, war er entsetzt. Das Affenvolk galt gemeinhin als gesetzlos; als Allesfresser. Mowgli wollte sich von Bagheera Bestätigung holen. Doch der Panther war ebenfalls wütend und seine Augen blickten ihn hart an wie Jadesteine.

"Jetzt hör mal zu, Menschenkind", sagte Baloo und seine Stimme grollte wie der Donner in einer Gewitternacht. "Ich habe dir alle Dschungelgesetze aller Dschungelvölker beigebracht. Aber hast du mich jemals von dem Affenvolk erzählen hören?"

Mowgli schüttelte betreten den Kopf. Baloo schimpfte weiter: "Sie sind Ausgestoßene. Sie haben keine eigene Sprache, sie sind führerlos und sie haben kein Gedächtnis. Sie prahlen und plappern, welch ein gewaltiges Volk sie sind. Aber wenn eine Nuss vom Baum fällt, lachen sie ich halb tot und alles ist vergessen!"

Mowgli sah sich um. Der Wald lag in tiefem Schweigen. Da redete Baloo weiter. "Die Dschungelleute wollen mit den Affen nichts zu tun haben. Der Umgang mit dem Affenvolk ist verboten für das Dschungelvolk. Denk immer daran."

Bagheera schloss sich diesen Ausführungen bedingungslos an. Während sie so sprachen, prasselte von oben ein Schauer von Nüssen und Zweigen über sie herab.

Ein Affe der Bandar-log hatte einen, wie er meinte, tollen Einfall. Wenn sie Mowgli bei sich im Stamm halten würden, dann wäre das nützlich. Er konnte zum Beispiel aus Zweigen einen Windschutz flechten. Deshalb folgten sie Bagheera, Baloo und Mowgli still und leise durch den Dschungel. Als es Zeit war für den Mittagsschlaf, schämte sich Mowgli bereits und schlief zwischen dem Panther und dem Bär ein, fest entschlossen, nichts mehr mit dem Affenvolk zu tun zu haben.

Diese Ruhephase nutzten die Bandar-log und entführten Mowgli an Armen und Beinen haltend, indem sie sich von Ast zu Ast schwangen. Baloo und Bagheera weckten mit ihrem Gebrüll den ganzen Dschungel, sie verfolgten die Affen bis in höchste Höhen.

Mowgli wurde bei der Geschwindigkeit ganz mulmig; trotzdem genoss er die wilde Jagd. Er war in den Armen der zwei stärksten Affen, die sich mit ihm durch die Wipfel schwangen, zwanzig Fuß weit mit einem Satz. Manchmal konnte Mowgli meilenweit über den stillen grünen Dschungel blicken. Dann aber peitschten ihm Zweige und Blätter ins Gesicht. So fegte der ganze Stamm der Bandar-log unter lärmendem Kreischen mit dem entführten Mowgli über die Baumstraßen davon.

Mit der Zeit bekam Mowgli es mit der Angst zu tun. Er wurde wütend, wusste aber genau, dass es sinnlos war, sich zu wehren. Als er über sich Chil, den Geier, entdeckte, der im fernen Himmelsblau schwebte, rief er ihm zu: "Merk dir meine Fährte, und gib Baloo und Bagheera Bescheid. Sag ihnen, wo Mowgli, der Frosch sich jetzt aufhält!" So behielt Chil die Meute noch eine Weile im Auge, bevor er sich auf den Weg machte.

Unterdessen waren Baloo und Bagheera ganz krank vor Sorge. Was, wenn die Affen ihren Mowgli fallen ließen. Den Bandar-log konnte man noch nie trauen. Baloo schlug sich die Tatzen auf die Ohren und rollte sich stöhnend hin und her.

Bagheera beobachtete ihn ungeduldig. "Baloo, du hast keine Selbstachtung. Wenn der Dschungel dich so sehen könnte… Ich habe keine Angst um das Menschenjunge. Er ist gut erzogen, und er hat diese Augen, die den Dschungelleuten Furcht einjagen."

"Oh ich dicker, fetter, brauner, Wurzeln scharrender Narr", klagte Baloo. "Wie heißt es so schön - jedem seine Angst! Und die Bandar-log, sie fürchten Kaa, die Felsenschlange. Kaa kann genauso schnell klettern wie sie. Er raubt des Nachts die jungen Affen. Allein das Flüstern seines Namens lässt ihre bösen Schwänze vor Todesangst erstarren."

So beschlossen Bagheera und Baloo, zu Kaa zu gehen.

 


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