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德语小说:黑骏马-Der Abschied
日期:2010-09-07 15:04  点击:12

Nach drei Jahren glücklichen Daseins in Birtwick Park, wurde unsere Herrin schwer krank. Die häufigen Besuche des Doktors und der traurige Blick unseres Herrn betrübten auch uns. Schließlich beschlossen sie, England zu verlassen, um in einem milderen Klima zu leben.

Deshalb löste unser Herr seinen Besitz auf. Auch bei uns im Stall drehte sich jetzt alles um die nahende Abreise. John arbeitete schweigend und missmutig und Joe pfiff nicht mehr. Ginger und ich waren sehr beschäftigt. Miss Jessie und Miss Flora reisten als Erstes mit ihrer Erzieherin ab. Sie kamen noch in den Stall, um sich von uns zu verabschieden.

Ginger und mich hatte unser Herr einem Earl of W. verkauft - hörten wir in einem Gespräch. Merrylegs sollte zum Pfarrer kommen, der für seine Frau ein Pony gesucht hatte. Unser Herr hatte ihm das Pferd nur unter der Bedingung überlassen, dass Merrylegs nie verkauft werden durfte. Auch nicht, wenn er nicht mehr arbeiten konnte. Joe sollte Merrylegs Kutscher werden.

John hatte zwar einige gute Stellenangebote, konnte sich aber nicht wirklich entscheiden. Am Abend vor der Abfahrt kam der Herr noch einmal zu uns in den Stall und liebkoste und klopfte uns mit betrübter Miene. Das konnte ich auch aus dem Klang seiner Stimmer heraushören. Wir hören solche Stimmungen schneller als die Menschen.

Unser Herr sprach mit John über dessen Zukunft. "Hast du dich nun entschieden, John?", fragte er.

"Nein, Sir. Ich habe mir überlegt, dass eine Stelle als Fohlenbereiter für mich das Richtige wäre. So viele Jungtiere werden falsch behandelt und fürs Leben verdorben. Ich liebe Pferde und glaube, dies wäre eine sinnvolle Aufgabe für mich. Was meinen Sie, Sir?"

Unser Herr war begeistert und befürwortete Johns Pläne. Er versprach, seinem treuen Kutscher ein gutes Zeugnis und eine Empfehlung zu hinterlegen. Dann dankte er John für seine treuen Dienste. Doch John wollte das gar nicht. Er antwortete: "Aber Sir! Sie und Ihre Frau waren so gut zu mir, dass ich es nie im Leben danken kann. Das werde ich nie vergessen und ich bete zu Gott, dass Ihre Frau wieder gesund wird." Sie gaben sich schweigend die Hand und verließen den Stall.

Der letzte Tag war angebrochen. Am Vortag war das Meiste schon weggebracht worden. Nur noch unsere Herrschaften und ein Mädchen waren da. Ginger und ich fuhren mit der Kutsche ein letztes Mal vor. Der Herr trug seine Gattin sorgsam die Treppe hinunter und setzte sie in die Kutsche. Alle weinten und waren traurig. "Lebt wohl, auf Wiedersehen!" sagte unser Herr.

Joe sprang noch schnell auf, als John bereits losgefahren war. Langsam trabten wir durch den Park. Die Leute standen vor den Türen, um unserer Herrschaft zu winken. "Gott sei mit Ihnen", riefen einige.

Am Bahnhof hörte ich, wie die sanfte Stimme meiner Herrin mit John sprach: "Leb wohl, John. Gott segne dich." Dann ging sie selbst in den Wartesaal. Die Zügel zitterten, doch John gab keine Antwort. Wahrscheinlich versagte ihm die Stimme. Joe hatte das Gepäck ausgeladen und John ging mit den Herrschaften zum Gleis.

Der arme Joe stellte sich ganz nah zu uns und versuchte, seine Tränen zu verbergen. Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, ging alles ganz schnell. Es wurden Türen geöffnet, und nach zwei oder drei Minuten wieder zugeschlagen, ein Pfiff ertönte und dann fuhr der Zug davon. Übrig blieben eine Rauchwolke und viele bekümmerte Herzen.

Als der Zug außer Sichtweite war, kam John zu uns zurück. "Dies war ein Abschied für immer", seufzte er. Langsam fuhr er mit Joe zurück. Nun hatten wir kein Zuhause mehr.

 


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