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德语小说:黑骏马-Freiheit
日期:2010-09-04 15:02  点击:53

Obwohl ich in meinem neuen Zuhause sehr glücklich war, vermisste ich meine Freiheit. Alle waren gut zu mir und mein Stall war hell und luftig und trotzdem vermisste ich sie. Es fiel mir schwer, ruhig im Stall zu stehen, wie ein altes Pferd, das schon zwanzig Jahre Arbeit hinter sich hat.

So konnte ich, wenn ich einmal weniger zu tun hatte, meine Energie kaum zurückhalten. Dann tänzelte ich in meiner Box und John hatte Mühe, mir Geduld beizubringen. Aber er blieb stets nett und nachsichtig.

"Bleib ruhig, mein Kleiner", besänftigte er mich dann. Und wenn wir dann das Dorf endlich hinter uns gelassen hatten, durfte ich einige Meilen bei lockerem Zügel im temperamentvollen Trab genießen. Wenn John mich danach in den Stall brachte, war ich zwar noch nicht müde, doch er meinte, ich hätte dann weniger Flausen im Kopf.

Andere Reiter bestrafen solch ungeduldige, energiegeladene Pferde wie mich, wenn sie unruhig sind. John tat das nie. Er hatte seine eigene Taktik. Mit lockerer Zügelführung und dem sanften aber bestimmten Klang seiner Stimme vermittelte er mir seine Wünsche. Die erfüllte ich dann immer; schon deshalb, weil ich ihn so gerne mochte.

Gelegentlich durften wir für einige Stunden auf die Koppel und unsere Freiheit sorglos genießen. Dies ergab sich an schönen Sonntagen im Sommer, wenn die Kutsche nicht gebraucht wurde. Dann galoppierten wir vergnügt im alten Obstgarten oder auf der eingezäunten Weide oder wir wälzten uns im saftigen Gras. Außerdem nutzten wir die Gelegenheit, um unbekümmert im Schatten des alten Nussbaums zu schwatzen.

 


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