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雄猫穆尔的生活观:Vierter Abschnitt-24
日期:2022-01-05 14:02  点击:221
Mein Meister mußte verreisen, und fand es für gut, mich auf die Zeit seinem Freunde, Kapellmeister Johannes Kreisler in die Kost 348zu geben. Da mit dieser Veränderung meines Aufenthalts eine neue Periode meines Lebens anfängt, so schließe ich die jetzige, aus der du, o Katerjüngling! so manche gute Lehre für deine Zukunft entnommen haben wirst. —
 
(Mak. Bl.) — — als schlügen entfernte dumpfe Töne an sein Ohr, und er höre die Mönche durch die Gänge schreiten. Als Kreisler sich völlig aus dem Schlaf emporraffte, gewahrte er denn aus seinem Fenster, daß die Kirche erleuchtet, und vernahm den murmelnden Gesang des Chors. Die Mitternachtshora war vorüber, es mußte daher irgend etwas Ungewöhnliches sich ereignet haben, und Kreisler durfte mit Recht vermuten, daß vielleicht ein schneller unvermuteter Tod einen der alten Mönche dahingerafft, den man jetzt der Klostersitte gemäß in die Kirche getragen. Rasch warf der Kapellmeister sich in die Kleider und begab sich nach der Kirche. —
 
Auf dem Gange begegnete er dem Pater Hilarius, der laut gähnend und ganz schlaftrunken hin und her wankte, keines festen Schrittes mächtig und die angezündete Kerze, statt aufrecht, abwärts zu Boden hielt, daß das Wachs prasselnd herabtropfte und jeden Augenblick drohte das Licht zu verlöschen. „Hochehrwürdiger Herr Abt,“ stammelte Hilarius, als Kreisler ihn anrief, „das ist gegen alle bisherige Ordnung. Exequien in der Nacht! — zu dieser Stunde — Und bloß weil der Bruder Cyprianus darauf besteht! — Domine — libera nos de hoc monacho!“ —
 
Es gelang endlich dem Kapellmeister den halbträumenden Hilarius zu überzeugen, daß er nicht der Abt sondern Kreisler sei, und nun erfuhr er von ihm mit Mühe, daß man in der Nacht, von woher wisse er nicht, den Leichnam eines Fremden nach dem Kloster gebracht, den Bruder Cyprianus allein zu kennen scheine, und der kein gemeiner Mann gewesen sein müßte, da sich der Abt auf Cyprianus dringendes Gesuch dazu verstanden, die Exequien auf der Stelle zu halten, damit morgen nach der ersten Hora die Exportation erfolgen könne.
 
Kreisler folgte dem Pater in die Kirche, die nur sparsam beleuchtet einen seltsamen schauerlichen Anblick gewährte.
 
Man hatte nur die Kerzen des großen metallenen Kronleuchters, der vor dem Hochaltar von der hohen Decke herabhing, angezündet, so daß der flackernde Schein kaum das Schiff der Kirche vollkommen erhellte, in die Seitengänge aber nur geheimnisvolle Streiflichter warf, in denen die Statuen der Heiligen zum gespenstischen Leben erwacht, sich zu bewegen und daher zu schreiten schienen. Unter dem 349Kronleuchter in der hellsten Beleuchtung stand der offne Sarg, in dem der Leichnam lag, und die Mönche, die ihn umringten, schienen bleich und regungslos selbst Tote, in der Geisterstunde den Gräbern entstiegen. Mit dumpfer heiserer Stimme sangen sie die eintönigen Strophen des Requiems und wenn sie dazwischen schwiegen, vernahm man nur von außen her das ahnungsvolle Rauschen des Nachtwindes und die hohen Fenster der Kirche knisterten seltsam, als klopften die Geister der Verstorbenen an das Haus, in dem sie die fromme Totenklage vernahmen. Kreisler nahte sich bis an die Reihe der Mönche und erkannte in dem Toten den Adjutanten des Prinzen Hektor. —
 
Da regten sich die finstern Geister, die so oft Macht hatten über ihn, und griffen schonungslos mit scharfen Krallen in seine wunde Brust. —
 
Neckender Spuk, sprach er zu sich selbst, treibst du mich her, damit jener erstarrte Jüngling bluten soll, weil man sagt, daß der Leichnam blute, wenn der Mörder sich nahe? — Hoho! weiß ich denn nicht, daß er all' sein Blut wegbluten mußte, in den schlimmen Tagen, als er seine Sünden abbüßte auf dem Siechbette? — Er hat keinen bösen Tropfen mehr übrig, mit dem er seinen Mörder vergiften könnte, käme er ihm auch in die Nähe, den Johannes Kreisler aber am wenigsten, denn der hat mit der Natter nichts zu schaffen, die er zu Boden trat, als sie schon die spitze Zunge ausgestreckt zur Todeswunde! — Schlage die Augen auf, Toter, damit ich dir fest ins Antlitz blicke, damit du gewährst, daß die Sünde keinen Teil hat an mir! — aber du vermagst es nicht! — Wer hieß dich das Leben einsetzen gegen das Leben? Warum spieltest du trügerisches Spiel mit dem Morde und du warst nicht gefaßt, es zu verlieren? — Aber deine Züge sind sanft und gut, du stiller blasser Jüngling, der Todesschmerz hat jede Spur verruchter Sünde weggelöscht von deinem schönen Antlitz, und ich könnte sagen, der Himmel hätte dir sein Gnadentor geöffnet, weil die Liebe in deiner Brust gewesen, wenn sich das jetzt ziemte. — Doch wie! — wenn ich mich in dir geirrt? — Wenn nicht du, kein böser Dämon, nein wenn mein guter Stern deinen Arm gegen mich erhoben, um mich dem entsetzlichen Verhängnis zu entreißen, das im schwarzen Hintergrunde auf mich lauert? — Nun magst du die Augen aufschlagen, blasser Jüngling, nun magst du mit einem Blick der Versöhnung alles, alles entdecken, und sollt ich untergehen in Wehmut um dich oder aus entsetzlicher furchtbarer Angst, daß der schwarze Schatten der hinter mir schleicht, mich nun gleich erfassen wird. 350Ja! schaue mich an, — doch! nein nein, du könntest mich anblicken wie Leonhart Etlinger, ich könnte glauben, du seist er selbst und da müßtest du mit mir hinab in die Tiefe, aus der ich oft seine hohle Geisterstimme vernehme. — Doch wie, du lächelst? — deine Wangen, deine Lippen färben sich? Trifft dich nicht die Waffe des Todes? — Nein, nicht noch einmal will ich mit dir ringen, aber — 

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