Vor zwanzig Jahren…
Es gibt keine Kraft in der Welt, die ein Volk versklaven könnte, das fest entschlossen ist, seine Unabhängigkeit zu verteidigen.
Am 11. März 1990 wurde die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Litauens erklärt.
20 Jahre sind seit der Wiederherstellung der Unabhängigkeit vergangen. Ich glaube, dass jeder Mensch sich für seine Heimat, deren Geschichte und Entwicklung interessieren sollte. Wir sind die Kinder, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal im Kopf geboren waren. Deshalb denken viele vielleicht, dass wir die Ereignisse von damals nicht verstehen können, aber das stimmt nicht.
Unabhängigkeit
Die Wiedergeburt begann im Jahr 1987, als meine Eltern noch Studenten waren. Viele Lehrer waren progressiv und erzählten viel ϋber die Geschichte von Litauen – die wahre Geschichte, die politische und wirtschaftliche Situation in der Sowjetunio.
Mein Großvater war auch ein aktives Mitglied in der Bewegung „Sąjūdis”. Er nahm seit der ersten Stunde an der Bewegung „Sąjūdis” teil. Er hat mit einigen gleichgesinnten Partnern beschlossen, im Geburtsort von Jonas Basanavicius Eichen anzupflanzen. Dort sollte zur Ehre dieses Volkshelden ein Park entstehen. Heute ist dieser Eichenwald schon groß genug und viele Menschen erinnern sich hier an die Kämpfe um Litauens Freiheit.
(von Jonas)
Freiheit
Schenke mir Flügel,
um Freiheit zu fühlen!
Mach Hände frei,
um zu kämpfen.
Lass schreien –
für die Heimat!
Öffne die Welt in Richtung
der Schönheit,
zu deiner und meiner Freiheitsburg!
(gedichtet von Sofija)
Karolina erzählt
Als Litauen die Unabhängigkeit verlor, war meine Oma noch ein Kind. Und sie erinnert sich wenig an diese Tage, aber über die Ereignisse vor 20 Jahren spricht sie liebesvoll:
„Als am 11. März 1990 die Wiederherstellung der Unabhängigkeit erklärt wurde, war es für mich das größte Fest. Die wichtigsten Festtage in meinem Leben sind der 16. Februar und der 11. März. Das sind die Tage, an denen wir, die Litauer, uns frei und wohl fühlen. Schon seit zwanzig Jahren freuen wir uns auf jeden dieser Tage. Wir konnten laut sagen, dass wir Litauen, unsere Sprache und unsere Heimat lieben. Solange ich und dein Opa uns gesund fühlen, werden wir jedes Jahr zum Haus der Unterzeichner gehen, werden nichts verpassen, was unserem Volk wichtig ist. Und ich weiß, da kommt die Zeit, in der ihr, unsere Kinder, unsere Enkelkinder uns vertreten werdet. Ich meine, dass die Freiheit jedem Menschen sehr wichtig ist, aber nicht jeder dies versteht. Nicht alle benehmen sich gut… Freiheit ist das, was dem Land wichtig ist, Freiheit ist unsere Hingabe und große Verantwortung.“
Mit diesen Worten beendete meine Oma ihre Erzählung.
(von Karolina)