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雄猫穆尔的生活观:Dritter Abschnitt.-45
日期:2021-10-03 14:26  点击:288
Also — ganz außer sich, stürzte, wie gesagt Julia der eintretenden Mutter entgegen und mit Entsetzen vernahm diese, was sich begeben. Sie begann damit die arme Julia zu trösten, wie sie nur vermochte, ihr zu versichern, daß sie den Prinzen zu seiner Scham aus dem Versteck, in dem er sich befinden müsse, hervorziehen werde.
 
O tue das nicht Mutter, sprach Julia, ich muß vergehen, wenn der Fürst, wenn Hedwiga erfährt — Sie fiel schluchzend an der Mutter Brust ihr Antlitz verbergend.
 
Du hast recht, mein liebes gutes Kind, erwiderte die Rätin, niemand darf zur Zeit wissen, ahnen, daß der Prinz sich hier befindet, daß er Dir nachstellt, Du liebe fromme Julia! — Die im Komplott sind müssen schweigen. Denn daß es deren gibt, die im Bunde sind mit dem Prinzen, hat nicht den mindesten Zweifel, da er sonst ebensowenig unbemerkt hier in Sieghartshof sich hätte aufhalten, als in unsre Wohnung schleichen können. — Unbegreiflich ist es mir, wie es den Prinzen möglich wurde aus dem Hause zu entfliehen, ohne mir und Friedrich, der mir vorleuchtete, zu begegnen? Den alten Georg fanden wir im tiefen unnatürlichen Schlaf, aber wo ist Nanny? Weh mir, lispelte Julia, weh mir, daß sie krank war und ich sie fortschicken mußte.
 
Vielleicht kann ich ihr Arzt sein, sprach die Benzon, und stieß rasch die Türe des Nebenzimmers auf. Da stand die kranke Nanny völlig angekleidet; sie hatte gelauscht und sank nun vor Schreck und Furcht nieder der Benzon zu Füßen.
 
Wenige Fragen der Benzon reichten hin, um zu erfahren, daß der Prinz durch den alten für so treu gehaltenen Kastellan —
 
(M. f. f.) — mußt ich erfahren! — Muzius mein treuer Freund, mein herziger Bruder war an den Folgen der bösen Verwundung am Hinterbeine Todes verblichen. — Die Trauerpost traf mich sehr hart, nun erst fühlte ich, was mir Muzius gewesen! — In künftiger Nacht sollte, wie mir Puff sagte, in dem Keller desselben Hauses, wo der Meister wohnte und wo man die Leiche hingeschafft, die Totenfeier gehalten werden. Ich versprach, mich nicht allein zu gehöriger Zeit einzufinden, sondern auch für Speise und Trank zu sorgen, damit nach alter edler Sitte auch das Trauermahl gehalten werden könne. Ich besorgte dies auch wirklich, indem ich den Tag über nach und nach 278meinen reichlichen Vorrat an Fischen, Hühnerknochen und Gemüse hinabtrug. — Für Leser die alles gern auf das genaueste erklärt haben und daher auch wohl wissen möchten, wie ich es angefangen, das Getränk hinabzutransportieren bemerke ich, daß ohne weiteres Mühen mir eine freundliche Hausmagd dazu verhalf. Die Hausmagd, welche ich gar oft im Keller zu treffen und auch wohl in der Küche zu besuchen pflegte, schien meinem Geschlecht und insonderheit mir ganz vorzüglich gewogen, so daß wir uns nie sahen, ohne auf anmutige Weise miteinander zu spielen. Sie reichte mir manchen Bissen, der eigentlich schlechter war als wie ich ihn von meinem Meister empfing, den ich aber doch verzehrte und dabei tat, als wenn er mir ganz vorzüglich schmeckte, aus purer Galanterie. So was rührt wohl das Herz einer Hausmagd und sie tat worauf es eigentlich abgesehen war. Ich sprang ihr nämlich auf den Schoß und sie kratzte mir so lieblich Kopf und Ohren, daß ich ganz Wonne und Seligkeit war und an die Hand mich gar sehr gewöhnte, die: Wochtags ihren Besen führt, und Sonntags dann am besten karessiert! — An diese freundliche Person wandte ich mich nun in dem Augenblick, als sie aus dem Keller, in dem ich mich gerade befand, einen großen Topf voll süßer Milch herauftragen wollte und äußerte auf ihr verständliche Weise, den lebhaften Wunsch, die Milch für mich zu behalten. „Närrischer Murr,“ sprach das Mädchen, die ebensogut wie alle übrigen Leute im Hause, ja wie die ganze Nachbarschaft meinen Namen wußte, du willst gewiß die Milch nicht für dich allein, du willst gewiß traktieren! Nun, behalt nur die Milch, kleiner Graukittel, ich muß oben schon für andere sorgen! Damit setzte sie den Topf mit Milch auf den Boden nieder, streichelte mir, der ich in den zierlichsten Purzelbäumen meine Freude und meinen Dank zu erkennen gab, noch was weniges den Rücken und stieg dann die Kellertreppe hinauf. — Merke dir o Katerjüngling hiebei, daß die Bekanntschaft, ja ein gewisses sentimentell gemütliches Verhältnis mit einer freundlichen Köchin für junge Leute unseres Standes und Geschlechts ebenso angenehm ist als ersprießlich.
 
Um die Mitternachtsstunde begab ich mich hinab in den Keller. Trauriger, herzzerreißender Anblick! Da lag in der Mitte auf einem Katafalk, der freilich dem einfachen Sinn, den der Verstorbene stets in sich trug, gemäß nur in einem Bündel Stroh bestand, die Leiche des teuern geliebten Freundes! — Alle Kater waren schon versammelt, wir drückten uns, keines Wortes mächtig, die Pfoten, setzten uns, heiße Tränen in den Augen, in einen Kreis rings um den Katafalk 279umher und stimmten einen Klagegesang an, dessen die Brust durchschneidende Töne furchtbar in den Kellergewölben widerhallten. Es war der trostloseste, entsetzlichste Jammer, der jemals gehört worden, kein menschliches Organ vermag ihn herauszubringen. 

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