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雄猫穆尔的生活观:Dritter Abschnitt.-43
日期:2021-10-03 14:25  点击:282
Und er erwiderte? So fragte die Benzon gespannt.
 
Beinahe ist es mir so, sprach der Fürst weiter, als habe der Meister Abraham zuerst angefangen von unserm früheren Attachement zu sprechen, und wie ich ein glücklicher Vater sein können, statt daß ich nun ein malheureuser sei. — So viel ist aber richtig, daß, als ich meine Beichte geendet, er lächelnd erklärte, wie er schon längst alles wisse und hoffe, daß sich vielleicht in ganz kurzer Zeit aufklären werde, wo Angela geblieben. — Mancher Trug würde dann vernichtet werden, manche Täuschung zerrinnen. —
 
Das sagte der Meister? sprach die Benzon mit bebenden Lippen.
 
Sur mon honneur, erwiderte der Fürst, das sprach er. — Tausend Sapperment — pardonieren Sie Benzon, aber ich bin im Zorn — wenn der Alte es mir nachtragen sollte? — Benzon, que faire?
 
Beide, der Fürst und die Benzon, starrten sich sprachlos an. Durchlauchtigster Herr! lispelte leise ein Kammerlakai, indem er dem Fürsten Tee präsentierte. Bête! schrie aber der Fürst, im hastigen Aufspringen dem Lakai Präsentierteller samt der Tasse aus den Händen schleudernd; alles fuhr entsetzt von den Spieltischen in die Höhe, das Spiel war geendet, der Fürst, sich mit Macht bezwingend, lächelte ein freundliches Adieu den Erschrockenen zu und begab sich mit der Fürstin in die inneren Gemächer. Auf jedem Gesicht las man aber ganz deutlich: Gott was ist das, was bedeutet das? — Der Fürst spielte nicht, sprach so lange, so angelegentlich mit der Rätin und geriet dann in solch entsetzlichen Zorn! —
 
Unmöglich konnte die Benzon auch nur entfernt ahnen, was sie in ihrer Wohnung, die in einem Seitengebäude dicht neben dem Schlosse belegen, für ein Auftritt erwartete. — Kaum eingetreten, stürzte ihr nämlich ganz außer sich Julia entgegen und — Doch! gegenwärtiger Biograph ist sehr zufrieden, daß er diesmal das, was 274sich mit Julia während des fürstlichen Tees begeben, viel besser und deutlicher zu erzählen vermag, als manches andere Faktum der bis jetzt wenigstens etwas verworrenen Geschichte. — Also! — Wir wissen, daß Julien erlaubt wurde, früher nach Hause zurückzukehren. Ein Leibjäger leuchtete ihr mit einer Fackel vor. Kaum waren sie aber einige Schritte von dem Schlosse entfernt, als der Leibjäger plötzlich stillstand und die Fackel hoch emporhob. Was gibt es, fragte Julia. Ei, erwiderte der Leibjäger, ei Fräulein Julia, haben Sie wohl die Gestalt bemerkt, die dort vor uns so schnell forthuschte? Ich weiß gar nicht, was ich davon denken soll, seit mehreren Abenden schleicht hier ein Mensch umher, der bei seiner Heimlichkeit was Böses im Schilde führen muß. Wir haben ihm schon nachgestellt auf alle nur mögliche Weise, aber er entwischt uns unter den Händen, ja er wird vor unsern Augen unsichtbar, wie ein Gespenst oder wie der, Gott sei bei uns! selbst. —
 
Julia dachte an die Erscheinung im Giebelfenster des Pavillons und fühlte sich von unheimlichen Schauern durchbebt. Fort, ach nur schnell fort, rief sie dem Jäger zu, der meinte aber lachend, das liebe Fräulein möge sich nur nicht fürchten, denn ehe ihr etwas geschehe, müsse ihm erst das Gespenst den Hals umdrehen, überdem habe aber wohl das unbekannte Ding, was sich in der Gegend des Schlosses blicken lasse, Fleisch und Bein wie andere ehrliche Leute und sei ein furchtsamer, lichtscheuer Hase.
 
Julia schickte ihr Mädchen, das über Kopfschmerz und Fieberfrost klagte, zu Bette und legte ohne ihre Beihilfe die Nachtkleider an.
 
Nun, als sie einsam auf ihrem Zimmer, ging noch einmal alles in ihrer Seele auf, was Hedwiga in einem Zustande zu ihr gesprochen, den sie nur krankhafter Überspannung zuschreiben wollte. Und doch war es gewiß, daß eben jene krankhafte Überspannung nur eine psychische Ursache haben konnte. — Mädchen von solch unbefangenem reinem Gemüt, wie Julia, erraten in derlei intrikaten Fällen wohl selten das Richtige. So glaubte auch Julia, als sie sich alles nochmals in den Sinn gerufen, nichts anderes, als daß Hedwiga von jener entsetzlichen Leidenschaft ergriffen, die sie selbst ihr so furchtbar, als die Ahnung davon in ihrer eignen Seele lag, geschildert, und daß Prinz Hektor der Mann sei, dem sie ihr eignes Selbst geopfert. — Nun, schloß sie ferner, sei, der Himmel wisse wie, der Wahn in Hedwiga aufgestiegen, daß der Prinz in anderer Liebe befangen, und habe sie gequält wie ein fürchterliches, rastlos sie verfolgendes 275Gespenst, so daß daraus sich die heillose Zerrüttung im Innern erzeugt. Ach, sprach Julia zu sich selbst, ach du gute liebe Hedwiga, kehrte Prinz Hektor zurück, wie bald würdest du dich überzeugen, daß du von deiner Freundin nichts zu befürchten! Doch in dem Augenblick, als Julia diese Worte sprach, trat der Gedanke, daß der Prinz sie liebe, so aus dem Innersten hervor, daß sie vor seiner Macht und Lebendigkeit erschrak, daß sie sich von unnennbarer Angst erfaßt fühlte, es könne doch wahr, was die Prinzessin glaube, und ihr Verderben gewiß sein. Jener seltsame fremdartige Eindruck, den des Prinzen Blick, sein ganzes Wesen auf sie gemacht, kam ihr wieder zu Sinn, jenes Entsetzen durchbebte aufs neue ihre Glieder. Sie gedachte jenes Momentes auf der Brücke, als der Prinz sie umschlingend, den Schwan fütterte, all' der verfänglichen Worte, die er damals sprach und die, so harmlos ihr damals alles vorgekommen, ihr jetzt von tieferer Bedeutung schienen. Aber auch des verhängnisvollen Traumes gedachte sie, als sie sich von eisernen Armen fest umschlungen gefühlt und es der Prinz gewesen, der sie festgehalten, als sie dann erwacht den Kapellmeister im Garten erblickt und sein ganzes Wesen ihr klar geworden und sie daran geglaubt, daß er sie schützen werde vor dem Prinzen. 

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