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Emilia, 32, erzählt über das jüdische Neujahrsfest:
Ich lebe seit 15 Jahren in Wien. Meine Familie und die Familie meines Mannes sind in Israel aufgewachsen. Wir sind jüdischen Glaubens, aber wir führen kein streng religiöses Leben.
Ein Fest, das ich gerne feiere ist Rosch Haschana, das jüdische Neujahrsfest. Das genaue Datum ändert sich jedes Jahr, aber es findet entweder im September oder im Oktober statt. Rosch Haschana heißt wörtlich „Kopf des Jahres“ – damit ist der Beginn des Jahres gemeint.
Am ersten Abend von Rosch Haschana zünden bei uns die Mädchen und Frauen in der Familie die Feiertagskerzen an und wir sagen das Kiddusch, ein Gebet.
Dazu gibt es eine Festmahlzeit: Wir essen Speisen, die Süße, Segen und Wohlstand symbolisieren. Wir essen ein rundes Feiertagsbrot, das Challa heißt und tunken ein Stück Apfel in Honig. Dazu wünschen wir uns ein gutes, süßes Jahr. Auf Hebräisch sagen wir: schana tova u'metuka.
Eine andere Speise ist z.B. ein Fisch- oder Schafkopf. Dazu wünschen wir uns: „Mögen wir der Kopf sein und nicht der Schwanz“. Zu in Scheiben geschnittenen Karotten sagen wir: „Möge uns das neue Jahr viel Geld bringen!“. Oft essen wir auch einen Granatapfel. Seine Kerne sind ein Symbol für Fruchtbarkeit.
Am zweiten Tag von Rosch Haschana legen wir eine neue Frucht, die wir in dieser Saison noch nicht gegessen haben, vor uns und essen sie nach dem Kiddusch.