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哈特拉斯船长历险记:58 Siebenundzwanzigstes Capitel.
日期:2021-09-09 13:48  点击:253
Das war ein Moment zum Verzweifeln. Sterben, vor Kälte zu sterben, der Gedanke trat schauerlich vor die Seele; das letzte Stück Kohle brannte mit unheimlichem Knistern; bereits drohte das Feuer auszugehen, und die Temperatur des Saales fiel merklich. Aber Johnson holte nun einige Stücke des neuen Brennmaterials, das ihm die Seethiere geliefert hatten, und füllte damit den Ofen; er fügte Werg zu dem gefrorenen Oel, und bekam bald hinreichende Wärme. Der Geruch dieses Fettes war zwar unausstehlich; aber wie konnte man ihn los werden? Man mußte sich darein ergeben. Johnson gab selbst zu, daß sein Hilfsmittel etwas zu wünschen übrig lasse, und in den Bürgerhäusern Liverpools gar nicht anwendbar wäre.
 
Und doch, fügte er bei, führt dieser widerliche Geruch vielleicht noch anderes Gute herbei.
 
– Und was denn? fragte der Zimmermann.
 
– Ohne Zweifel wird er die Bären dieser Küste herbeilocken, denn sie sind auf diese Dünste erpicht.
 
– Gut, entgegnete Bell, und muß man denn Bären haben?
 
– Freund Bell, erwiderte Johnson, auf die Robben dürfen wir nicht mehr rechnen; sie sind für lange Zeit verschwunden; wenn die Bären nicht ihrer Seits zu dem Brennstoff ihren Beitrag liefern, weiß ich nicht, was aus uns werden soll.
 
– Du hast Recht, Johnson; unser Schicksal ist noch lange nicht gesichert; diese Lage ist zum Erschrecken. Und wenn diese Gattung Brennmaterial uns abgeht, seh ich kein Mittel weiter ...
 
– Es gäbe noch eins! ...
 
– Noch eins? erwiderte Bell.
 
– Ja, Bell! Wenn es zum Verzweifeln ist... aber nie wird der Kapitän ... Und doch, er muß vielleicht darauf kommen.«
 
Der alte Johnson schüttelte traurig den Kopf, und verfiel in stille Gedanken, woraus Bell ihn nicht reißen wollte. Er wußte, daß diese so mühsam erworbenen Stücke Fett trotz strengster Sparsamkeit nicht für acht Tage reichen würden.
 
Der Rüstmeister hatte sich nicht geirrt. Die stinkenden Dünste zogen einige Bären herbei; die noch gesunden Männer machten Jagd auf sie; aber diese Thiere sind mit einer merkwürdigen Schnelligkeit begabt, und mit einer Feinheit, woran alle Listen scheitern. Man konnte ihnen nicht mehr nahe kommen, und die geschicktesten Kugeln konnten sie nicht erreichen.
 
Die Mannschaft der Brigg war ernstlich in Gefahr, vor Kälte zu sterben. Es war unmöglich; achtundvierzig Stunden bei einer solchen Temperatur auszuhalten. Jeder sah mit Schrecken den Zeitpunkt herankommen, da man mit dem letzten Stück Kohle zu Ende sein werde.
 
Das war nun am 20. December, um drei Uhr Nachmittags, der Fall; das Feuer erlosch; die Matrosen um den Ofen herum sahen sich starr an. Hatteras rührte sich nicht in seiner Ecke; der Doctor ging, wie gewöhnlich, lebhaft hin und her; er wußte nicht mehr, worauf er sinnen sollte.
 
Die Temperatur fiel im Saal plötzlich auf sieben Grad unter Null (- 22° hunderttheilig).
 
Aber wußte der Doctor nicht mehr, was anzufangen, so wußten es andere. Shandon, kalt und entschlossen, Pen mit zornigem Blick, und einige ihrer Kameraden, die sich noch fortschleppen konnten, traten zu Hatteras.
 
»Kapitän«, sagte Shandon.
 
Hatteras, in diese Gedanken verloren, hörte ihn nicht.
 
»Kapitän«, wiederholte Shandon, und rührte ihn mit der Hand an.
 
Hatteras richtete sich auf.
 
»Mein Herr, sagte er.
 
– Kapitän, wir haben kein Feuer mehr. – Nun? erwiderte Hatteras.
 
– Ist Ihre Absicht, daß wir vor Kälte umkommen, fuhr Shandon ironisch fort, so setzen Sie uns gefälligst davon in Kenntniß.
 
– Meine Absicht, erwiderte Hatteras, geht dahin, daß Jeder seine Schuldigkeit thue bis ans Ende.
 
– Es giebt etwas, was noch über die Schuldigkeit geht, Kapitän, nämlich das Recht der Selbsterhaltung. Ich wiederhole Ihnen, daß wir kein Feuer mehr haben, und wenn das so fortgeht, ist in zwei Tagen keiner von uns mehr am Leben!
 
– Ich habe kein Holz, erwiderte Hatteras dumpf.
 
– Ei nun! rief Pen mit Nachdruck, wenn man kein Holz mehr hat, holt man sichs, wo man es findet.«
 
Hatteras erblaßte vor Zorn.
 
»Wo meint Ihr? sagte er.
 
– An Bord, erwiderte unverschämt der Matrose.
 
– An Bord! wiederholte der Kapitän, mit geballter Faust und funkelnden Augen.
 
– Allerdings, erwiderte Pen, wenn das Schiff nicht mehr taugt, seine Mannschaft zu tragen, verbrennt mans.«
 
Als Pen diesen Satz anfing, ergriff Hatteras ein Beil und schwang es dem Pen über den Kopf.
 
»Elender!« rief er.
 
Der Doctor stürzte dazwischen und drängte Pen zurück; das Beil fiel zu Boden. Johnson, Bell, Simpson umgaben ihn, schienen zu seinem Beistand entschlossen.
 
Aber kläglich jammernde Stimmen hörte man von den Krankenlagern.
 
»Feuer! Feuer!« riefen die unglücklichen Kranken, denen die Kälte unter ihre Decken drang.
 
Hatteras sprach, nach einer kleinen Pause, mit ruhigem Ton:
 
»Wenn wir unser Schiff zerstören, wie kommen wir wieder nach England?
 
– Mein Herr, erwiderte Johnson, man könnte vielleicht ohne Nachtheil die weniger nutzbaren Theile verbrennen, das Plattbord, die Geländer ...
 
– Es blieben uns immer noch die Schaluppen, fuhr Shandon fort; und dann, wer hinderte uns, ein anderes kleineres aus den Trümmern des alten zu zimmern? ...
 
– Niemals! erwiderte Hatteras.
 
– Aber ... riefen mehrere Matrosen laut ...
 
– Wir haben Weingeist in großer Menge, erwiderte Hatteras, den verbrennt bis zum letzten Tropfen.
 
– Nun, Weingeist geht an!« erwiderte Johnson, mit geheucheltem Vertrauen.
 
Und mit breiten Dochten, die man mit dieser Flüssigkeit tränkte und in den Ofen steckte, vermochte man die Temperatur des Saales um einige Grad zu erhöhen. 

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