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哈特拉斯船长历险记:24
日期:2021-08-17 10:58  点击:250
An derselben Stelle waren im Jahre 1851 der »Prinz Albert«, und 1853 Kaue mit dem »Advance« mehrere Wochen lang ununterbrochen stecken geblieben.
 
Die seltsame Gestalt des Teufelsdaumens, die öde und verlassene Umgebung, ringsum ungeheure Eisberge, manche über dreihundert Fuß hoch, das Krachen der Eisberge, welches unheimlicher Weise im Echo widerhallte, Alles machte die Lage des Forward erschrecklich traurig. Shandon begriff, daß er ihn von da wegbringen und weiter führen müsse. Vierundzwanzig Stunden nachher, seiner Schätzung nach, konnte er um etwa zwei Meilen von dieser unheimlichen Küste wegkommen. Aber das war nicht Alles. Shandon fühlte sich von Furcht befangen, und die falsche Stellung, worin er sich befand, lähmte seine Thatkraft; um seinen Instructionen nach vorwärts zu dringen, hatte er sein Schiff in eine außerordentlich gefährliche Lage versetzt; das Schiffsziehen brachte die Leute gänzlich herab; man brauchte über drei Stunden, um einen zwanzig Fuß langen Canal in ein Eis zu hauen, das vier bis fünf Fuß dick war; der Gesundheitszustand der Mannschaft drohte schon schlimmer zu werden. Shandon staunte über das Schweigen der Leute und ihre ungewöhnliche Hingebung; aber er besorgte, es möchte dies der Vorbote eines nahen Sturmes sein. Man kann sich demnach die peinliche Ueberraschung, die Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit vorstellen, welche ihn befiel, als er wahrnahm, daß in Folge einer unmerklichen Bewegung des Eisfeldes der Forward während der Nacht des 18. zum 19. wieder Alles verlor, was er durch so viele Strapazen gewonnen hatte, am Samstag Morgen befand er sich wieder im Angesicht des Teufelsdaumens, der stets drohte, und in einer noch bedenklicheren Lage; die Eisberge wurden häufiger und fuhren Phantomen gleich im Nebel vorüber.
 
Shandon war vollständig entmuthigt; offen gesagt, der Schrecken drang in das Gemüth dieses unverzagten Mannes und in die Herzen seiner Mannschaft. Shandon hatte vom Verschwinden des Hundes reden gehört, aber er wagte nicht die Schuldigen zu strafen; er mußte fürchten einen Aufruhr hervorzurufen.
 
Das Wetter war diesen Tag über erschrecklich; dicht aufgewirbelter Schnee umhüllte die Brigg mit einem undurchdringlichen Schleier; bisweilen, unter Einwirkung des Sturmwetters, theilte sich der Nebel, und das Auge sah mit Schrecken auf der Landseite den Teufelsdaumen gespensterartig emporragen.
 
Der Forward ankerte sich fest an einen ungeheuren Eisblock, weiter konnte er nichts thun, nichts versuchen; die Dunkelheit nahm zu, so daß der Mann am Steuer den Wachposten am Vordertheil nicht sehen konnte.
 
Shandon zog sich, unablässig beängstigt, in seine Cabine zurück; der Doctor ordnete seine Reisenotizen; von der Mannschaft war die Hälfte auf dem Verdeck geblieben, die anderen befanden sich im gemeinschaftlichen Saal.
 
In einem Moment, wo der Sturm ärger tobte, schien der Teufelsdaumen mitten im zerrissenen Nebel über die Maßen hoch zu ragen.
 
»Großer Gott! schrie Simpson, und wich voll Schrecken zurück.
 
– Was giebt es«, sagte Foker.
 
Nun rief es auf allen Seiten:
 
»Er wird uns zerschmettern!
 
– Wir sind verloren!
 
– Herr Wall! Herr Wall!
 
– s ist Alles aus!
 
– Commandant! Commandant!«
 
So schrieen die Leute von der Wache zusammen.
 
Wall stürzte auf das Hintercastell; Shandon in Begleitung des Doctors eilte auf das Verdeck und schaute.
 
Mitten durch die Spalten des Nebels schien der Teufelsdaumen plötzlich näher bei der Brigg; er schien phantastisch vergrößert; an seiner Spitze erhob sich ein zweiter Kegel, umgekehrt und aus feiner Spitze sich drehend; – er drohte mit seiner ungeheuern Masse das Schiff zu zertrümmern; er wankte, drohte zu fallen: ein Anblick zum Entsetzen. Jeder wich unwillkürlich zurück, und einige Matrosen verließen das Schiff, eilten auf das Eis.
 
»Keiner rühre sich vom Platz! rief der Commandant in strengem Ton. Jeder an seinen Posten!
 
– Meine Freunde, haben Sie doch keine Angst, sagte der Doctor; s ist keine Gefahr! Sehen Sie, Commandant, sehen Sie, Herr Wall, s ist eine Luftspiegelung, nichts weiter!
 
– Sie haben Recht, Herr Clawbonny, versetzte Meister Johnson; die Leute haben sich aus Unwissenheit durch ein Luftgebilde ängstigen lassen.«
 
Auf die Worte des Doctors waren die meisten der Matrosen herbeigekommen, und ihre Furcht verwandelte sich in Bewunderung dieses merkwürdigen Phänomens, welches alsbald erlosch.
 
»Sie nennen das Luftspiegelung! sagte Clifton; nun, der Teufel steckt doch etwas darinnen, Ihr könnt mirs glauben.
 
– Ganz gewiß«, erwiderte ihm Gripper. Aber als sich der Nebel ein wenig zerklüftete, erblickte der Commandant eine große und freie Fahrstraße, die er nicht vermuthet hatte. Er beschloß unverzüglich diesen günstigen Fall zu benutzen; die Leute wurden auf beiden Seiten des Fahrwassers aufgestellt, es wurden ihnen starke Taue gereicht, und sie begannen das Schiff in nördlicher Richtung zu ziehen.
 
Stunden lang wurde dieses Manoeuvre eifrig, obwohl schweigend, ausgeführt; Shandon hatte die Oefen heizen lassen, um den glücklicherweise entdeckten Canal zu benutzen.
 
»Es ist ein günstiger Zufall, sagte er zu Johnson, und wenn wir nur einige Meilen noch vorwärts kommen können, werden wir vielleicht am Ende unserer Mühsal sein! Herr Brunton, heizen Sie stärker, und sobald der Dampf hinreichend sein wird, lassen Sie mich es wissen. Wenn inzwischen unsere Leute wieder mehr Muth gewinnen, ist das ein eben so großer Gewinn. Sie eilen sich, vom Teufelsdaumen wegzukommen! Nun, so benutzen wir diese gute Stimmung.«
 
Auf einmal wurde der Zug der Brigg plötzlich gehemmt.
 
»Was giebt es? fragte Shandon. Wall, sind unsere Schlepptaue zerrissen?
 
– Nein, Commandant, erwiderte Wall, indem er sich über das Geländer neigte. Ei! Da kommen unsere Leute zurück, klettern auf das Schiff; sie scheinen von einem sonderbaren Schrecken befallen!
 
– Was giebt es denn? rief Shandon, auf das Vordertheil stürzend.
 
– An Bord! An Bord!« schrieen die Matrosen in ärgstem Schrecken.
 
Shandon blickte nach Norden hin, und Schaudern befiel ihn wider Willen.
 
Ein seltsames Thier, mit sprühender Zunge und riesenhaftem Schlund, sprang mit gräßlichen Bewegungen eine Kabellänge vom Schiff entfernt; es schien über zwanzig Fuß hoch zu sein, mit struppig starrenden Haaren; es verfolgte die Matrosen und stürzte auf sie zu, während es mit furchtbarem, zehn Fuß langem Schwanz den Schnee fegte und in dichten Wirbeln aufregte. Beim Erblicken eines solchen Ungeheuers wurden auch die Unverzagtesten von eisigem Schrecken befallen.
 
»S ist ein Bär! sagte der Eine.
 
– S ist der Währwolf!
 
– Der Löwe in der Apokalypse!«
 
Shandon holte eiligst aus seiner Cabine einen stets geladenen Revolver; der Doctor griff rasch zu seiner Waffe, um auf das Thier zu feuern, dessen Größe an die Vierfüßler der Urzeit erinnerte.
 
Es kam mit ungeheuern Sprüngen näher; Shandon und der Doctor feuerten zugleich, und es zeigte sich plötzlich durch die Erschütterung der Luftschichten eine unerwartete Wirkung.
 
Als der Doctor genau hinsah, konnte er nicht umhin, laut aufzulachen.
 
»Die Strahlenbrechung! sagte er.
 
– Die Strahlenbrechung!« rief Shandon.
 
Aber dazwischen fürchterliche Angstrufe aus der Mannschaft:
 
»Der Hund! rief Clifton.
 
– Der Kapitän Hund! wiederholten seine Kameraden.
 
– Er ist es! rief Pen, immer noch der Hund!«
 
Es war wirklich der Hund, dem es gelungen war, seine Bande zu zerreißen und durch eine andere Oeffnung wieder auf die Oberfläche des Eisfeldes zu gelangen. In diesem Augenblick war durch die Refraction, – eine unter diesen Breitegraden gewöhnliche Erscheinung – seine Gestalt in furchtbaren Verhältnissen angewachsen. Diese Täuschung war zwar durch die Lufterschütterung beseitigt, aber es blieb doch eine schlimme Wirkung auf die Gemüther der Matrosen, welche wenig fähig waren, die Erklärung der Thatsache aus rein physischen Gründen gelten zu lassen. Das Abenteuer des Teufelsdaumens, das Wiedererscheinen des Hundes unter so phantastischen Umständen, machten sie vollends in ihrer Haltung irre, und lautes Murren ließ sich auf allen Seiten hören. 

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