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哈特拉斯船长历险记:18 Neuntes Capitel.
日期:2021-08-17 10:50  点击:299
Endlich war man über den Polarkreis hinaus; der Forward fuhr am 30. April zu Mittag vor Holsteinborg vorüber; malerische Gebirge erhoben sich am östlichen Horizont. Das Meer schien, so zu sagen, frei von Eis, oder vielmehr man konnte den Eisblöcken leicht ausweichen. Der Wind schlug um in Süd-Ost und die Brigg fuhr mit vollen Segeln das Baffins-Meer hinein.
 
Dieser Tag war ganz besonders ruhig und die Mannschaft konnte sich ein wenig erholen; zahlreiche Vögel schwammen und flatterten um das Schiff herum.
 
An diesem Tag begab sich an Bord ein ganz außerordentliches Ereigniß.
 
Als Richard Shandon um sechs Uhr früh von seiner Wache zurück in seine Cabine kam, fand er auf seinem Tisch einen Brief mit der Aufschrift:
 
»An den Kommandanten Richard Shandon an Bord des Forward, Baffins-Meer.«
 
Shandon konnte seinen Augen nicht trauen; aber bevor er von dieser auffallenden Korrespondenz Kenntniß nahm, ließ er den Doctor, James Wall und den Rüstmeister rufen, und zeigte ihnen denselben. »Das wird etwas ganz Besonderes, sagte Johnson.
 
– Das ist reizend! dachte der Doctor.
 
– Schließlich, rief Shandon, werden wir doch das Geheimniß erfahren ...«
 
Er zerriß rasch den Umschlag und las, wie folgt:
 
»Commandant!
 
»Der Kapitän des Forward ist zufrieden mit der Kaltblütigkeit, Geschicklichkeit und dem Muth, welchen Sie mit Ihren Officieren und Ihrer Mannschaft unter den letzten Umständen gezeigt haben; er bittet Sie, der Mannschaft seinen Dank dafür auszusprechen.
 
Wenden Sie sich nun gerade nördlich zur Bai Melville, und von da aus bemühen Sie sich in die Straße Smith zu dringen.
 
Der Kapitän des Forward. K. Z.
 
Montag, den 30. April, dem Cap Walsingham gegenüber.«
 
»Und nichts weiter? rief der Doctor.
 
– Nichts weiter«, erwiderte Shandon.
 
Der Brief fiel ihm aus der Hand.
 
»Ei! sagte Wall, dieser eingebildete Kapitän spricht kein Wort mehr davon, an Bord zu kommen; ich schließe daraus, daß er nie kommen wird.
 
– Aber, sagte Johnson, wie ist denn dieser Brief angekommen?«
 
Shandon schwieg. »Herr Wall hat Recht, erwiderte der Doctor, der den Brief aufhob und um und herum drehte; der Kapitän wird nicht mehr an Bord kommen aus trefflichem Grund ...
 
– Und aus welchem? fragte Shandon lebhaft.
 
– Weil er bereits da ist, erwiderte einfach der Doctor.
 
– Bereits! rief Shandon, was meinen Sie damit?
 
– Wie ist sonst zu erklären, daß dieser Brief kam?«
 
Johnson schüttelte den Kopf zum Zeichen der Beistimmung.
 
»Nicht möglich! versetzte Shandon nachdrücklich. Ich kenne jeden einzelnen Mann an Bord; man müßte denn annehmen, der Kapitän befinde sich seit der Abfahrt des Schiffes unter denselben? Das ist nicht möglich, sag ich Ihnen! Es ist kein Einziger darunter, den ich nicht seit länger als zwei Jahren hundertmal zu Liverpool gesehen hätte; Ihre Vermuthung, Doctor, darf man nicht gelten lassen!
 
– Was lassen Sie also gelten, Shandon?
 
– Alles, dies ausgenommen. Ich nehme an, daß der Kapitän oder ein Mann, der ihn vertritt – was weiß ich? – die Dunkelheit, den Nebel benutzen konnte, um im Stillen an Bord zu kommen; wir sind nicht weit vom Land entfernt; die Eskimos haben Kaiaks, die unbemerkt zwischen den Eisblöcken durchfahren; es war demnach möglich, daß Jemand bis zum Schiff kam, und diesen Brief einhändigte ... der Nebel war ziemlich stark, um den Plan auszuführen ...
 
– Und auch um zu hindern, daß man die Brigg sah, erwiderte der Doctor; haben wir nicht gesehen, wie ein Fremder sich an Bord schlich, wie hätte dieser im dichten Nebel den Forward erkennen können?
 
– Das ist sonnenklar, sagte Johnson.
 
– Ich komme also auf meine Hypothese zurück, sagte der Doctor. Was meinen Sie, Shandon?
 
– Alles was Sie wollen, erwiderte Shandon hitzig, nur nicht, daß dieser Mann sich an meinem Bord befinde.
 
– Vielleicht, fügte Wall bei, befindet sich unter der Bemannung Einer, der von ihm seine Instructionen erhalten hat?
 
– Vielleicht, sagte der Doctor.
 
– Aber wer sollte das sein? fragte Shandon. Ich kenne alle meine Leute, sag ich Ihnen, und von lange her.
 
– Jedenfalls, fuhr Johnson fort, wenn dieser Kapitän erscheint, Mensch oder Teufel, wird man ihn empfangen; aber man kann aus diesem Brief noch eine weitere Auskunft schöpfen.
 
– Und welche? fragte Shandon.
 
– Daß wir nämlich nicht blos in die Melville-Bai, sondern auch in den Smith-Sund fahren sollen.
 
– Sie haben Recht, erwiderte der Doctor.
 
– Den Smith-Sund, versetzte Richard Shandon mechanisch.
 
– Es ist also klar, fuhr Johnson fort, daß der Forward nicht die Bestimmung haben kann, die nordwestliche Durchfahrt zu suchen, denn wir sollen den einzigen Weg dahin, den Lancaster-Sund, links lassen. Daraus haben wir eine schwierige Fahrt in die unbekannten Nord-Meere abzunehmen. – Ja, der Smith-Sund, erwiderte Shandon, ist der Weg, welchen im Jahre 1853 der Amerikaner Kane einschlug, und mit welchen Gefahren. Lange hielt man ihn für verloren in dieser erschrecklichen Zone! Schließlich, weil es vorgeschrieben ist, wird man in den Sund fahren! Aber bis wohin? Etwa bis zum Pol?
 
– Und warum nicht?« rief der Doctor.
 
Der Rüstmeister zuckte die Achseln.
 
»Endlich, fuhr James Wall fort, um auf den Kapitän zurück zu kommen, wenn er existirt, so sehe ich an der Grönländischen Küste nur Disko oder Uppernawik, wo er uns erwarten könnte; in einigen Tagen werden wir also wissen, woran wir uns zu halten haben.
 
– Aber, fragte der Doctor, werden Sie nicht der Mannschaft Kenntniß von diesem Brief geben?
 
– Mit Erlaubniß des Commandanten, erwiderte Johnson, ich würde es nicht thun. 

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