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Dreizehntes Kapitel. Durch Kampf zum Sieg.-6
日期:2021-05-03 18:30  点击:297
Jetzt schien der günstige Augenblick gekommen zu sein, um die Schaluppe zu überfallen. Nur ein Mann befand sich in derselben; von den beiden andern Wächtern war der eine ausgestiegen und dem Haufen nachgerannt, während der andre ein nahegelegenes Gebüsch aufsuchen wollte, um sich daselbst niederzulegen. Der Kapitän schmetterte ihn durch einen Kolbenschlag tot zu Boden; dann rief er den in der Schaluppe an, sich zu ergeben. Dieser, einer von den verführten Meuterern, bat seinen Vorgesetzten flehentlich um Gnade, indem er schwur, künftig Gut und Leben für den Kapitän einsetzen zu wollen.
In der Höhle waren sechs Gefangene, von denen einer verwundet war. Zwei andern konnte man zur Not trauen; die letzten drei aber hielt der Kapitän so weit für zuverlässig, um sie unserm Trupp als Verstärkung einverleiben zu können. Auch aus der zweiten Schaluppe der Meuterer entfernten wir Mast, Segel, Ruder und legten sie ebenfalls am hohen Strand ins Trockene. Diese Arbeit verursachte natürlich viel Mühe, da wir nur unser vier waren. Dann zogen wir uns in die Burg zurück.
Als wir daselbst anlangten, brach bereits die Nacht an. Wir erquickten uns nach überstandener Mühe und Gefahr durch Reis, Rosinen, Ziegenfleisch und Rum. Noch saßen wir um die Flamme des Talglichtes versammelt, als auch Freitag und der Leutnant zurückkamen. Beide hatten sich ihres Auftrags zu unsrer völligen Zufriedenheit entledigt, hatten durch Rufen und Schreien die Bootsleute von Hügel zu Hügel gelockt und endlich dieselben plötzlich sich selbst überlassen. Dann waren sie nach der Festung geeilt, so daß schwerlich vor zwei oder drei Stunden ein Zusammentreffen bevorstand.
Nach dem Mahle schickte ich den Kapitän, den Passagier, Freitag und jenen begnadigten Meuterer von der Schaluppe, Namens Robertson, nach der Grotte ab, um jene drei Gefangenen, auf deren Treue zu zählen war, hierher zu bringen, so daß wir dann zusammen die Zahl von neun Mann ausmachten. In kurzer Zeit kamen sie sämtlich zurück, und nachdem ich eine Musterung gehalten, besonders aber die Meuterer in strengste Pflicht genommen hatte, verteilte ich Waffen und Munition, im ganzen zwölf Feuergewehre, ferner fünf Degen, wovon natürlich zwei auf meine Person kamen.
So vorbereitet, warteten wir auf unserm Posten. Es mochte ungefähr eine Stunde vergangen sein, als wir bemerkten, wie unsre Feinde herannahten. Nach großer Anstrengung gelangten sie endlich an ihren Landungsplatz. Doch wie versteinert blieben sie stehen, als sie ihr Boot nicht im Wasser, sondern auf dem Trockenen und noch dazu der ganzen Ausrüstung beraubt sahen! Ihr Aberglaube schien ihnen Gespenster und Höllenspuk vorzumalen, die dieses Werk vollbracht hätten. Kaum konnte ich jetzt meine Leute in Schranken halten, die vor Begier brannten, auf sie loszustürzen. Indes bedachte ich, daß in dieser Dunkelheit gar leicht auch einer der Unsrigen verwundet werden könnte, und so wartete ich auf einen günstigen Augenblick zum Angriff.
Der Hochbootsmann, der Verwegenste der rebellischen Schar, bot ein verächtliches Bild, jammerte wie ein Kind, rang verzweiflungsvoll die Hände und rannte hin und her. Er rief die verlorenen Kameraden wiederholt laut beim Namen, aber keine Stimme der Genossen antwortete ihm durch die finstere Nacht.
Um sicher zu gehen, rückte ich meinen Hinterhalt näher und gebot Freitag und dem Kapitän, möglichst geräuschlos an den Feind heranzukriechen. Es währte auch nicht lange, so kam der Hochbootsmann mit zwei seiner Spießgesellen in die Nähe der verborgen Lauernden. Jetzt stand der Kapitän mit Freitag auf; beide drückten zu gleicher Zeit ab, und der Schändliche lag tot in seinem Blute. Der eine seiner Genossen ward so getroffen, daß er nach einer Stunde seinen Geist aufgab; der dritte aber, nur leicht verwundet, entfloh.
Der Knall der Flinten und das Geschrei der Verwundeten galten für uns als Zeichen des gemeinschaftlichen Vorrückens. Wie schon bemerkt, bestand unsre ganze Armee aus neun Mann. Der Wald war so dicht und die Nacht so dunkel, daß es den Gegnern nicht möglich war, unsre Streitkräfte abzuschätzen. Um ihre sofortige Unterwerfung herbeizuführen, forderte ich Robertson auf, jeden der Feinde mit seinem Namen anzurufen.
Er rief also zuerst: »Tom Smith!«
Sogleich antwortete dieser zurück: »Bist du es, Robertson?«
»Ja, ja, ich bin's. Streckt die Waffen, oder ihr seid alle des Todes!«
»Wem sollen wir uns ergeben?« fragte Smith. 

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