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雄猫穆尔的生活观:Dritter Abschnitt.-14
日期:2021-02-15 21:27  点击:277
Meine Variation fand den lautesten, unerhörtesten Beifall. Die hochherzigen Jungen stürmten jubelnd auf mich ein, umpfoteten mich, drückten mich an ihre klopfende Brust. Auch hier erkannte man also den hohen Genius in meinem Innern. Es war einer der schönsten Augenblicke meines Lebens. Nun wurde noch manchen großen, berühmten Katern, vorzüglich solchen, die ihrer Größe und Berühmtheit unerachtet sich von aller und jeder Philisterei entfernt gehalten und dies bewiesen hatten durch Wort und Tat, ein feuriges Lebehoch gebracht! und dann schieden wir auseinander.
 
Der Punsch war mir doch etwas zu Kopfe gestiegen, die Dächer schienen sich zu drehen, kaum vermochte ich mittels des Schweifes, den ich als Balancierstange benutzte, mich aufrecht zu erhalten. Der treue Muzius, meinen Zustand bemerkend, nahm sich meiner an, und brachte mich glücklich durch die Dachluke nach Hause.
 
Wüst im Kopfe, wie ich mich noch niemals gefühlt, konnte ich lange nicht —
 
(Mak. Bl.) — — ebensogut gewußt, als die scharfsinnige Frau Benzon, aber daß ich gerade heute, eben jetzt von Dir Nachricht erhalten sollte, Du treue Seele, das hat mein Herz nicht geahnt.“ So sprach Meister Abraham, verschloß den Brief, den er erhalten, und in dessen Aufschrift er mit freudiger Überraschung Kreislers Hand erkannt hatte, ohne ihn zu öffnen, in den Schubkasten seines Schreibtisches und ging hinaus in den Park. — Meister Abraham hatte schon seit vielen Jahren die Gewohnheit, Briefe, die er erhielt, Stunden, ja oft Tage lang uneröffnet liegen zu lassen. Ist der Inhalt gleichgültig, sprach er, so kommt es auf den Verzug nicht an, enthält der Brief eine böse Nachricht, so gewinn' ich noch einige frohe, oder wenigstens ungetrübte Stunden; steht eine Freudenpost darin, so kann ein gesetzter Mann wohl es abwarten, daß die Freude ihm über den Hals komme. Diese Gewohnheit des Meisters ist zu verwerfen, denn einmal ist solch ein Mensch, der Briefe liegen läßt, ganz untauglich zum Kaufmann, zum politischen oder literarischen Zeitungsschreiber, dann leuchtet es aber auch ein, wie manches Unheil sich sonst noch bei Personen, die weder Kaufleute sind noch Zeitungsschreiber, daraus erzeugen kann. — Was gegenwärtigen Biographen betrifft, so glaubt er ganz und gar nicht an Abrahams stoischen Gleichmut, sondern rechnet jene Gewohnheit vielmehr einer gewissen ängstlichen Scheu zu, das Geheimnis eines verschlossenen Briefes zu entfalten. — Es ist eine ganz eigene Lust, Briefe zu empfangen, und darum sind uns 215die Personen besonders angenehm, die zunächst uns diese Lust verschaffen, nämlich: die Briefträger, wie schon irgendwo ein geistreicher Schriftsteller bemerkt hat. Dies mag eine anmutige Selbstmystifikation genannt werden. Der Biograph erinnert sich, daß, als er einst auf der Universität mit dem sehnlichsten Schmerz, lange vergebens auf einen Brief von einer geliebten Person gewartet hatte, er den Briefträger mit Tränen im Auge bat, ihm doch recht bald einen Brief aus der Vaterstadt zu bringen, er solle auch dafür ein namhaftes Trinkgeld erhalten. Der Kerl versprach, was von ihm verlangt wurde, mit pfiffiger Miene, brachte den Brief, der in der Tat nach wenigen Tagen einging, triumphierend, als habe es nur an ihm gelegen, Wort zu halten, und strich das versprochene Trinkgeld ein. — Doch weiß der Biograph, der eben vielleicht selbst gewissen Selbstmystifikationen zu sehr Raum gibt — doch weiß er nicht, ob Du, geliebter Leser, mit ihm gleichen Sinnes, mit jener Lust eine seltsame Angst fühlest, die Dir, indem Du den erhaltenen Brief öffnen willst, Herzklopfen verursacht, selbst wenn es kaum möglich, daß der Brief Wichtiges für Dein Leben enthalten sollte. — Mag es sein, daß dasselbe die Brust beengende Gefühl, mit dem wir in die Nacht der Zukunft schauen, auch hier sich regt, und daß eben deshalb, weil ein leichter Druck der Finger hinreicht, das Verborgene zu enthüllen, der Moment auf einer Spitze steht, die uns beunruhigt. Und! — wie viele schöne Hoffnungen zerbrachen schon mit dem verhängnisvollen Siegel, und die lieblichen Traumbilder, die aus unserm eigenen Innern gestaltet, unsere brünstige Sehnsucht selbst schienen, zerrannen in nichts und das kleine Blättchen war der Zauberfluch, vor dem der Blumengarten, in dem wir zu wandeln gedachten, verdorrte, und das Leben lag vor uns wie eine unwirtbare, trostlose Wüstenei. — Scheint es gut, den Geist zu sammeln, ehe jener leichte Druck der Finger das Verborgene erschließt, so kann dies vielleicht Meister Abrahams sonst verwerfliche Gewohnheit entschuldigen, die übrigens auch gegenwärtigen Biographen anklebt aus einer gewissen, verhängnisvollen Zeit, in der beinahe jeder Brief, den er erhielt, der Büchse Pandoras glich, aus der, sowie sie geöffnet, tausend Unheil und Ungemach aufstieg ins Leben. — Hat aber nun auch Meister Abraham des Kapellmeisters Brief verschlossen in seinen Schreibepult oder Schreibtischkasten, und ist er auch spazieren gegangen in den Park, doch soll der geneigte Leser den Inhalt sogleich buchstäblich erfahren. — Johannes Kreisler hatte folgendes geschrieben:
 
„Mein herzlieber Meister!“ 

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