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雄猫穆尔的生活观:Dritter Abschnitt.-3
日期:2021-02-12 19:33  点击:234
Ich dachte, unterbrach ich den Freund, daß Ihre Lage gut und glücklich zu nennen, Sie waren ja sonst —
 
„Davon, fuhr mich Muzius zornig an, ein andermal, aber nennt mich nicht Sie, das verbitt' ich mir, sondern Ihr, bis wir Schmolles getrunken haben. — Doch Ihr seid ein Philister und versteht Euch nicht auf den Komment.“
 
Nachdem ich mich bei dem erzürnten Freunde zu entschuldigen gesucht, fuhr er sanfter fort: Also wie gesagt, Eure Lebensart taugt nichts, Bruder Murr. Ihr müßt heraus, Ihr müßt heraus in die Welt. —
 
Himmel! rief ich voll Schreck, was sprecht Ihr, Bruder Muzius! in die Welt soll ich? — Habt Ihr vergessen, was ich Euch vor einigen Monaten im Keller davon erzählte, wie ich einst hinaussprang aus einem englischen Halbwagen in die Welt? Welche Gefahren mir von allen Seiten drohten? wie mich endlich der gute Ponto rettete und zurückbrachte zu meinem Meister? Muzius lachte hämisch. — Ja, sprach er dann, ja, das ist es eben, darin liegt es eben, der gute Ponto! — Der stutzerische, superkluge, narrenhafte, stolze Heuchler, der sich eurer annahm, weil er gerade nichts Besseres zu tun wußte, weil es ihn gerade belustigte, der, suchtet Ihr ihn auf in seinen Assembleen und Koterien, Euch gar nicht wiederkennen, ja Euch, weil Ihr nicht seinesgleichen seid, herausbeißen würde! der gute Ponto, der statt Euch einzuführen in das wahre Weltleben, Euch unterhielt mit albernen, menschlichen Geschichten! — Nein, guter Murr, jenes Ereignis hat Euch eine ganz andere Welt gezeigt, als die ist, in welche Ihr hineingehört! Glaubt mir auf's Wort, all Euer einsames Studieren hilft Euch ganz und gar nichts, und ist Euch vielmehr noch schädlich. Denn Ihr bleibt dennoch ein Philister, und es gibt auf der ganzen weiten Erde nichts langweiligeres und abgeschmackteres als einen gelehrten Philister!
 
Aufrichtig gestand ich dem Freunde Muzius, daß ich den Ausdruck Philister, sowie seine eigentliche Meinung nicht ganz fasse. „O mein Bruder, erwiderte Muzius, indem er anmutig lächelte, so daß er in dem Augenblick sehr hübsch aussah, und wieder ganz der alte propre Muzius schien, o mein Bruder Murr, ganz vergeblich würde der Versuch sein, Euch dieses alles zu erklären, denn nimmermehr könnt Ihr begreifen, was ein Philister ist, solange Ihr selber einer seid. Wollt 194Ihr indessen zur Zeit mit einigen Grundzügen eines Katzphilisters vorlieb nehmen, so kann —
 
(Mak. Bl.) — — gar seltsames Schauspiel. In der Mitte des Zimmers stand Prinzessin Hedwiga; ihr Antlitz war leichenblaß, todstarr ihr Blick. Prinz Ignatius trieb sein Spiel mit ihr, wie mit einer Gliederpuppe. Er hob ihr den Arm in die Höhe, der stehen blieb, und sank, wenn er ihn niederbeugte. Er stieß sie sanft vorwärts, sie ging, er ließ sie stehen, sie stand, er setzte sie in den Sessel, sie saß. So vertieft war der Prinz in dies Spiel, daß er die Eintretenden gar nicht bemerkte.
 
„Was machen Sie da, Prinz!“ — So rief ihm die Fürstin zu, da versicherte er kichernd und fröhlich sich die Hände reibend, daß Schwester Hedwiga jetzt gut und artig geworden und alles tue, was er wünsche, auch ihm gar nicht so widerspreche und ihn ausschelte, wie sonst. — Und damit begann er auf's neue, indem er militärisch kommandierte, die Prinzessin in allerlei Stellungen zu bringen, und jedesmal, wenn sie wie festgezaubert in der Stellung blieb, die er ihr gegeben, lachte er laut und sprang vor Freuden in die Höhe. „Das ist nicht zu ertragen, sprach die Fürstin leise mit zitternder Stimme, indem Tränen ihr in den Augen glänzten, doch der Leibarzt trat auf den Prinzen zu, und rief mit strengem, gebietendem Ton: lassen Sie das bleiben, gnädigster Herr! Dann nahm er die Prinzessin in die Arme, ließ sie sanft nieder auf die Ottomane, die im Zimmer befindlich, und zog die Vorhänge zu. „Es ist, wandte er sich dann zur Fürstin, zur Zeit der Prinzessin nichts nötiger, als die unbedingteste Ruhe, ich bitte, daß der Prinz das Zimmer verlasse.
 
Prinz Ignatius stellte sich sehr ungebärdig an, und klagte schluchzend, daß jetzt allerlei Leute, die gar keine Prinzen wären, und nicht einmal vom Adel, sich unterfingen, ihm zu widersprechen. Er wolle nun bei der Prinzessin Schwester bleiben, die ihm lieber geworden sei als seine schönsten Tassen, und der Herr Leibarzt habe ihm gar nichts zu befehlen.
 
„Gehen Sie in Ihre Zimmer, lieber Prinz, sprach die Fürstin sanft, die Prinzessin muß jetzt schlafen, und nach der Tafel kommt Fräulein Julia. 

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