In einem einsamen, kaum bewohnten Tal stand ein kleines Haus. Es blickte auf einen riesengroßen, stillen See, einen Baum und etliche Gebirge. Man nannte es »Das Haus am See«.
Es stand seit vielen Jahren verlassen. Weder der See, der danebenstehende Baum, noch die Gebirge redeten mit dem Haus. Früher verehrten sie es. Wollten immer Geschichten hören. Zu der Zeit besuchten es noch viele Menschen. Sie erzählten sich im Stillen die aufregendsten Geschichten. Sobald sie das Haus verließen, erzählte das Haus seinen Freunden davon.
Eines Tages wütete ein übler Sturm. Das Haus zitterte und kämpfte mit der Angst. Doch der Sturm war so entsetzlich stark, dass es schließlich anfing zu schreien.
Das Problem war, dass die Menschen das Haus hören konnten. Sie fürchteten sich und verließen es. Seither kam kein Mensch mehr. Diese Einsamkeit
machte die Freunde so traurig, dass sie nicht mehr miteinander sprachen. Schließlich wurde jene Traurigkeit dem Haus zu viel.
Es nahm all seinen Mut zusammen und schrie: »Wozu brauchen wir die fremden Geschichten? Wir haben unsere Freundschaft. Sie ist stärker, als jede Geschichte.«
Das Ergebnis war, dass sie wieder anfingen zu plaudern. Sie redeten und lachten wieder zusammen. Plötzlich umschloss eine glückliche Aura das Haus. Es strahlte. Dieses Strahlen lockte auch erneut Menschen an.
Kein Tag verging mehr, an dem das Haus unbewohnt war. Jeder wollte zu diesem glücklich wirkenden »Haus am See«.
Fragen zum Aufsatz:
1. Warum stand das Haus verlassen?
2. Wieso redeten die Freunde nicht mehr miteinander?
3. Wieso kamen wieder Menschen zu dem Haus?