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Er ist wieder da:xxix-2
日期:2020-02-21 13:18  点击:220
»Ick muss Ihnen jleich wat – meen F…«, sagte sie etwas steif, »ick
kann nich mehr jrüßen, und ick kann hier ooch nich mehr arbeeten.
Ick kann det allet nich mehr machen.« Dann schniefte sie etwas und
bückte sich zu ihrem Rucksack. Sie nahm ihn auf den Schoß, öffnete
den Reißverschluss, dann schloss sie ihn wieder und setzte den
Rucksack ab, ohne dass sie etwas daraus entnommen hatte. Sie
stand auf, sie öffnete eine Schublade des Schreibtischs, sie sah
hinein, dann schloss sie die Schublade wieder, setzte sich hin und
schrieb weiter.
»Fräulein Krömeier, ich …«
»Det tut mir ooch leid, aber et jeht nich mehr«, sagte sie tippend.
»Det is so ’ne Scheiße!« Dann sah sie zu mir und schrie: »Warum
können Se denn nicht so Sachen machen wie die anderen ooch? Wie
der Klamaukheiner, der immer den Postmann macht? Oder der Bayer,
der Mittermeier? Warum können Se nich irgendwie rumzappeln, und
dann von mir aus machen Se noch irjendnen Dialekt dazu? Det war
schön hier! Det hat mir richtich Spaß jemacht!«
Ich blickte Fräulein Krömeier an und fragte etwas täppisch: »Ich soll
herumzappeln?«
»Ja! Oder Sie beschimpfen einfach Leute! Det muss dann nich mal
witzig sein! Warum müssen Sie denn immer der Hitler sein?«
»Man kann sich das nicht aussuchen«, sagte ich. »Die Vorsehung
stellt uns an unseren Platz, und da erfüllen wir dann unsere Pflicht!«
Sie schüttelte den Kopf. »Ick tippe jetze noch die Annonce für die
interne Ausschreibung«, schniefte sie, »und dann kriejen Se janz
schnell Ersatz. Det jeht janz schnelle, det werden Se sehen, da jibt et
jarantiert jede Menge, die auf’n Zuch aufspringen möchten.«
Ich senkte meine Stimme und sagte leise, aber fest: »Sie hören jetzt
das Tippen auf und sagen mir, was los ist. Sofort!«
»Na, ick kann hier nich mehr arbeeten!«, sagte sie trotzig.
»Soso, können Sie nicht. Und warum nicht?«
»Weil ick jestern bei meiner Oma war!«
»Muss ich das jetzt verstehen?«
Fräulein Krömeier holte tief Luft.
»Ick mag meine Oma. Ick hab bei der fast ein Jahr lang jelebt, als
meine Mama mal länger krank war. Und jestern war ich wieder bei ihr.
Und se fragt mich, wat ick so mache, und denn hab ick ihr erzählt, det
ick bei eenem richtijen Star arbeete. Ick war so stolz. Und dann fragt
sie, wer det is, und ick lass sie ooch noch raten, und se kommt jar
nicht drauf, und denn sag ick et ihr: bei Ihnen. Und denn ist die so
stinksauer, die Oma hat ’nen richtigen Wutausbruch jekricht. Und se
fängt ooch noch zu weinen an, und se sagt, det det nicht witzig ist,
wat Sie machen. Det es da nichts zu lachen jibt. Det man so wie Sie
eenfach nicht rumloofen kann. Und ick hab ihr jesagt, det det allet
Satire ist. Det Sie det machen, damit det nich mehr vorkommt. Aber
sie sacht, det is keene Satire. Sie sagt, det Sie eenfach detselbe
sagen wie der Hitler früher ooch. Und det die Leute früher auch jelacht
haben. Und ick sitz da und denk mir, Mensch, det is doch eenfach ’ne
alte Frau, die übertreibt. Die hat ja noch nie viel vom Krieg erzählt, die
is bloß sauer, weil se bestimmt viel mitjemacht hat. Und dann jeht se
zu ihrem Schreibtischchen und zieht ’nen Umschlag vor und holt ’n
Foto raus.« 

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