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Er ist wieder da:xvii-3
日期:2020-01-24 09:56  点击:218
Was soll das für eine unsinnige Aussage sein?
Ich habe im Übrigen gelesen, dass unlängst sogar ein deutscher
Kriegsminister sich in einem Schwimmbecken mit einem
Frauenzimmer fotografiert haben lassen soll. Während die Truppe im
Felde stand oder wenigstens doch kurz davor. Der Mann wäre bei mir
keinen Tag mehr im Amt gewesen. Auf ein Rücktrittsgesuch hätte ich
da verzichtet, man legt ihm eine Pistole auf den Schreibtisch, eine
Kugel im Lauf, man verlässt den Raum, und wenn der Saukerl noch
einen Funken Anstand hat, dann weiß er, was er zu tun hat. Und wenn
nicht, findet man am nächsten Morgen die Kugel in seinem Kopf und
den Kopf mit dem Gesicht nach unten in diesem Planschbecken. Und
dann weiß auch wieder der Rest des Ladens, was passiert, wenn man
in Badehosen der Truppe in den Rücken fällt.
Nein, derlei Badespäße kamen natürlich für mich nicht infrage.
»Wenn Ihnen das nicht passt, was wollen Sie denn stattdessen
machen?«
Diese Frage stellte mir ein gewisser Ulf Bronner, ein Hilfsregisseur,
vielleicht Mitte dreißig, ein auffallend schlecht gekleideter Mann. Er
war nicht so schäbig gekleidet wie Kameramänner, die – wie ich seit
meiner jüngsten Arbeit für und mit dem Rundfunk weiß – die am
schäbigsten gekleideten berufstätigen Menschen der Welt sind,
unterboten lediglich noch von Pressefotografen. Ich weiß nicht, warum
das so ist, aber meiner Erkenntnis nach tragen Pressefotografen oft
jene Lumpen auf, die den Fernseh-Kameraleuten kürzlich vom Leib
gefallen sind. Der Grund ist wohl, dass sie glauben, niemand sähe sie,
weil sie die Kamera schließlich selbst in der Hand halten. Ich hingegen
denke oftmals, wenn ich ein ungünstiges Bild von jemandem in einer
Illustrierten entdecke, wie er das Gesicht verzieht oder dergleichen:
Wer weiß, wie der Fotograf gerade wieder ausgesehen hat. Der
Regisseursdarsteller Bronner nun war besser gekleidet, aber nicht viel
besser.
»Ich behandle Tagespolitik«, sagte ich ihm, »und natürlich Fragen,
die darüber hinausreichen.«
»Keine Ahnung, wo das witzig sein soll«, brummte Bronner. »Politik
ist immer Scheiße. Aber bitte, ist ja nicht meine Sendung.«
Ich habe in den Jahren gelernt: Fanatischer Glaube an die
gemeinsame Sache ist nicht immer erforderlich. Und in manchen
Dingen sogar hinderlich. Ich habe schon Regisseure gesehen, die vor
lauter Kunstwillen nicht in der Lage waren, einen verständlichen Film
zu drehen. Da war mir die Gleichgültigkeit des Bronner letzten Endes
sogar lieber, sie ließ mir immerhin weitgehend freie Hand, wenn ich die
erbärmlichen Leistungen der demokratisch gewählten
Politrepräsentanten anzuprangern gedachte. Und da man die Dinge
stets vereinfachen soll, wenn es denn möglich ist, wählte ich sogleich
das nächstliegende Thema, im Wortsinne. Als Erstes stellte ich mich
des Vormittags vor den Kindergarten neben der eigenwilligen Schule,
an der ich inzwischen des Öfteren vorbeigelaufen war. Ich hatte schon
mehrfach das unverantwortliche Verhalten der Autofahrer beobachtet,
die dort mit erheblichem Tempo vorbeibrausten und bedenkenlos das
Leben und die Gesundheit unserer Kinder aufs Spiel setzten. Ich
plädierte zunächst in einer kurzen Ansprache heftig gegen jene
Raserei, dann machten wir einige Aufnahmen dieser besinnungslosen
Jugendmörder, die man später dazwischenmontieren konnte.
Schließlich unterhielt ich mich mit den in großer Zahl vorbeilaufenden
Müttern. Die Reaktionen waren erstaunlich. Die meisten fragten: 

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