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Richard III - Kapitel 22
日期:2019-06-25 14:03  点击:290
FÜNFTER AUFZUG
ERSTE SZENE
Salisbury. Ein offner Platz.
 
(Der Sheriff und die Wache, mit Buckingham, der zur Hinrichtung geführt wird.)
 
Buckingham.
 
Will König Richard sich nicht sprechen lassen?
 
Sheriff.
 
Nein, bester Herr; drum faßt Euch in Geduld.
 
Buckingham.
 
Hastings und Eduards Kinder, Rivers, Grey,
 
Du heil'ger Heinrich und dein holder Sohn,
 
Vaughan, und alle, die Ihr seid gestürzt
 
Durch heimliche, verderbte, schnöde Ränke:
 
Wenn Eure finstern, mißvergnügten Seelen
 
Die Wolken durch, die jetz'ge Stunde schaun,
 
So rächt Euch nur und spottet meines Falls! –
 
Ist heut nicht Allerseelentag, ihr Leute?
 
Sheriff.
 
Ja, Mylord.
 
Buckingham.
 
Nun, Allerseelentag ist meines Leibs Gerichtstag.
 
Dies ist der Tag, den wünscht' ich über mich
 
In König Eduards Zeit, wofern ich falsch
 
An seinem Weib und Kindern würd' erfunden;
 
Auf diesen Tag wünscht' ich mir meinen Fall,
 
Durch dessen Falschheit, dem zumeist ich traute;
 
ja dieser, dieser Allerseelentag
 
Ist meiner armen Seele Sündenfrist.
 
Der hoh' Allsehende, mit dem ich Spiel trieb,
 
Wandt' auf mein Haupt mein heuchelndes Gebet
 
Und gab im Ernst mir, was ich bat im Scherz.
 
So wendet er den Schwertern böser Menschen
 
Die eigne Spitz' auf ihrer Herren Brust.
 
Schwer fällt Margrethas Fluch auf meinen Nacken:
 
»Wenn er«, sprach sie, »dein Herz mit Gram zerreißt,
 
Gedenke, Margaretha war Prophetin.« –
 
Kommt, daß ihr mich zum Block der Schande führt;
 
Unrecht will Unrecht, Schuld, was ihr gebührt.
 
(Sie führen ihn ab.) 

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