Jedes Jahr am Ende des Sommers machen sich die Zugvögel auf den Weg. Doch wann fliegen sie genau und wohin?
Je nach Art haben Zugvögel ganz unterschiedliche Ziele. Manche fliegen bis nach Afrika, andere bleiben in Europa. Deutschland aber verlassen sie, denn sie würden im Winter bei uns verhungern. Peer Cyriacks ist Vogelexperte bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Er sagt: "Insektenfresser wie Rohrsänger und Laubsänger, Grasmücken und Schwalben finden nur im Frühjahr und Sommer genug Futter. Sie würden in bevorstehenden Frostperioden bei uns verhungern."
Ende August haben sich bereits die ersten Vögel Richtung Süden aufgemacht. Trauerseeschwalben gehören zu den Frühfliegern. Sie haben ihre Reise bereits gestartet. Peer Cyriacks sagt: "In Holland legen sie am Ijsselmeer einen Zwischenstopp ein, um sich mit Fisch die nötigen Fettreserven anzufressen." Nach gut zwei Wochen Pause setzen sie ihren Flug dann fort. Rund acht Wochen später erreichen sie ihr Ziel. Wenn sie an der westlichen Atlantikküste Afrikas ankommen, dann sind sie richtig abgemagert. Denn der Flug hat ihnen Einiges abverlangt.
Kommt die kalte Jahreszeit, dann wissen die Vögel, was sie zu tun haben. Das Wegfliegen in den Süden ist angeboren. Die Tiere müssen es nicht lernen. Bei den einzelnen Arten gibt es allerdings Unterschiede, wenn es um die Reise in den Süden geht. Einige Arten ziehen am Tag, manche fliegen nur in der Nacht. Doch es gibt noch mehr Unterschiede. "Es gibt Non-Stop-Flieger, die den kürzesten Weg auch übers Meer nehmen, andere wieder lassen sich Zeit und fliegen nur über Land."
Manche Vögel bleiben hier
Ende Oktober sind die meisten Zugvögel aus Deutschland abgereist. Vögel werden wir im Winter trotzdem sehen. Denn einige Arten bleiben hier. Dazu gehört beispielsweise der Eichelhäher. Er hat im Herbst vorgesorgt und Eicheln im Boden vergraben, damit er auch im Winter zu fressen hat. Auch andere Vögel bereiten sich auf den Winter vor. Der Kleiber beispielsweise versteckt Samen und Nüsse unter Baumrinden.