Im Märchen wird vor dem großen, bösen Wolf gewarnt. Doch wie gefährlich sind die Tiere wirklich? Und was sollte man tun, wenn man einem Wolf begegnet?
Wölfe sind Raubtiere. Nicht nur in Märchen haben sie einen schlechten Ruf. Viele Menschen halten die Vierbeiner für gefährlich. Dabei war es jahrzehntelang eher anders herum. Der Mensch war der größte Feind des Wolfes. Die Tiere wurden in Deutschland fast ausgerottet. Erst seit etwa 15 Jahren gibt es den Wolf wieder freilebend bei uns.
Fachleute gehen davon aus, dass mittlerweile rund 31 Wolfsrudel in Deutschland leben. So werden Familien von Wölfen genannt. Im Schnitt gehören etwa acht Tiere zu einem Rudel. Daneben wurden auch ein paar einzelne Wölfe sowie Pärchen gesichtet.
Während sich Naturschützer über die Zahlen freuen, sehen das nicht alle Menschen so. Viele glauben, der Wolf sei eine Gefahr für sie und ihre Tiere. Wolf-Experte Markus Bathen vom "NABU" gibt jedoch Entwarnung. Begegnungen mit einem Wolf sind sehr selten, sagt er. "Der Wolf hat kein großes Interesse an uns Menschen." Als Beute sehen uns die Tiere nicht.
So sollte man bei einer Begegnung reagieren
Wer sich aber unwohl fühlt, kann den Wolf ganz leicht verjagen. Wir können zum Beispiel laut in die Hände klatschen und das Tier anschreien. Außerdem können wir uns dann langsam zurückziehen, um mehr Abstand zu schaffen. Wenn wir allerdings einen Hund bei uns haben, müssen wir noch ein paar Regeln beachten.
Der Experte rät, den Hund immer dicht bei sich zu halten. Sonst kann es sein, dass sich Hund und Wolf als Konkurrenten ansehen. Dann will der Wolf womöglich sein Revier verteidigen. Manchmal steht auch in der Zeitung, dass Wölfe ein Schaf oder eine Ziege gerissen haben. Dann beschweren sich die Bauern über die Tiere. Das passiert jedoch gar nicht so oft, sagt Markus Bathen.
Eigentlich ernähren sich Wölfe von Rehen, Wildschweinen, Hasen und anderen Wildtieren. Allerdings weiß der Wolf ja nicht, dass er ein Hausschaf beispielsweise nicht fressen darf, sagt der Fachmann. "Das müssen wir ihm klarmachen, dass er nicht auf die Weide darf." Bauern können ihre Nutztiere zum Beispiel mit elektrischen Zäunen vor Angriffen schützen.