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Das Chagrinleder 驴皮记:Der Todeskampf-18
日期:2019-02-01 14:49  点击:261
»Monsieur«, versetzte Raphael ungeduldig, »ich wünsche irgendeinen Druck, der stark genug ist, um dieses Leder beliebig zu dehnen . . .«
»Da die Substanz nicht beliebig groß, sondern begrenzt ist«, erwiderte der Mathematiker, »kann sie nicht beliebig oder unbegrenzt gedehnt werden; der Druck wird mit Notwendigkeit den Umfang auf Kosten der Dicke vergrößern; die Substanz wird dünner werden, bis es an Materie zu fehlen beginnt . . .«
»Wenn Sie dieses Resultat erreichen«, rief Raphael, »so haben Sie Millionen verdient!«
»Ich würde Ihnen Ihr Geld stehlen«, erwiderte der Professor mit dem Phlegma eines Holländers. »Ich will Ihnen mit zwei Worten eine Maschine beschreiben, unter der sogar Gott selber wie eine Fliege zerquetscht würde. Sie ist imstande, einen Menschen samt Stiefeln, Sporen, Krawatte, Hut, Geld, Schmuck, kurz, mit allem in ein Blatt Löschpapier zu verwandeln . . .«
»Was für eine furchtbare Maschine!«
»Anstatt ihre Kinder ins Wasser zu werfen, sollten die Chinesen sie sich lieber auf diese Weise nutzbar machen«, fuhr der Gelehrte fort, ohne daran zu denken, daß ein Mensch seinen Nachkommen eine gewisse Achtung zollen sollte.
Planchette war ganz von seiner Idee erfüllt, nahm einen leeren Blumentopf, der ein Loch im Boden hatte, und stellte ihn auf die Scheibe der Sonnenuhr; dann holte er aus einem Winkel des Gartens etwas Ton. Raphael stand gespannt da wie ein Kind, dem seine Amme ein Märchen erzählt. Planchette legte seinen Ton auf die Scheibe, zog dann ein Gartenmesser aus der Tasche, schnitt zwei Holunderzweige ab und begann, das Mark herauszudrücken, dabei pfiff er vor sich hin, als ob Raphael gar nicht da wäre.
»Da haben wir die einzelnen Bestandteile der Maschine«, sagte er.
Mit Hilfe eines aus dem Ton geformten Knies befestigte er eine der Holzröhren am Boden des Topfes, so daß die Öffnung des Holunders mit dem Loch des Topfes verbunden war. Es sah wie eine unförmige Pfeife aus. Auf der Scheibe breitete er eine Schicht des Tons aus, daß die Form einer Schaufel entstand, setzte den Blumentopf auf den breitesten Teil und drückte den Holunderzweig auf dem Teil, der den Griff vorstellte, fest. Schließlich klebte er etwas Ton um das äußere Ende des Holunderrohrs, steckte den zweiten hohlen Zweig aufrecht hinein, formte den Ton zu einem zweiten Kniestück, das ihn mit dem horizontalen Zweig verband, so daß die Luft oder eine beliebige Flüssigkeit in dieser improvisierten Maschine von der Mündung des vertikalen Rohres durch den Verbindungskanal bis zu dem leeren Blumentopf fließen konnte.
»Dieser Apparat, Monsieur«, sagte er nun zu Raphael mit dem Ernst eines Akademikers, der seine Antrittsvorlesung hält, »ist eine der wunderbarsten Erfindungen des großen Pascal.«
»Ich verstehe nicht.«
Der Gelehrte lächelte. Er nahm von einem Obstbaum ein Fläschchen, in der sein Apotheker ihm eine Flüssigkeit zum Fangen der Ameisen geschickt hatte; er schlug den Boden ab, so daß ein Trichter entstand, hielt ihn sorgfältig auf die Öffnung des hohlen Zweiges, den er vertikal gegenüber dem großen Reservoir, das der Blumentopf bildete, in den Ton gesteckt hatte; dann goß er aus einer Gießkanne so viel Wasser in den Trichter, daß es in dem großen Topf und in dem kleinen kreisrunden Mundstück des Holunderzweiges gleich hoch stand. Raphael dachte an sein Chagrinleder. 

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