Manchmal finden wir im Garten eine Blindschleiche. Doch sind die Tiere wirklich blind?
Der Name der Blindschleiche ist irreführend. Denn sie ist weder blind, noch handelt es sich um eine Schlange. Die Blindschleiche ist eine beinlose und mit Augen ausgestattete Echse.
Ihren Namen hat die Blindschleiche von dem althochdeutschen Wort "Plintslicho". Das bedeutet "blendender Schleicher" und kommt vom Glanz ihres Körpers. Die Tiere glänzen, wenn die Sonne auf sie scheint. Der lateinische Name der Tiere ist "Anguis fragilis". Das bedeutet "zerbrechliche Schlange". Zerbrechlich deswegen, weil die Blindschleichen in der Tat entzwei brechen können, wenn wir sie zu hart anfassen. Das ist ein Trick der Tiere. Sie können ihren Schwanz abwerfen, wenn Gefahr droht. Sie verwirren so ihre Feinde und können entkommen. Der Schwanz wächst später wieder nach. Allerdings nur als verkürzter, kugeliger Stumpf.
Blindschleichen haben anders als Schlangen Augenlider, die sie bewegen und schließen können. Erwachsene Tiere erreichen eine Länge von bis zu 50 Zentimetern. Sie sind an der Oberseite braun, grau oder gelblich gefärbt. Manche glänzen auch in Bronzetönen oder Kupfertönen.
Die Blindschleiche ist sehr anpassungsfähig. In Deutschland gilt sie nicht als gefährdet. Sie kommt fast überall vor. Blindschleichen mögen lichte Wälder und Waldränder. Aber auch auf Streuobstwiesen, in Gärten, Parks oder Straßenböschungen leben sie. Die Blindschleichen sind im Garten sehr nützlich, denn neben Regenwürmern, Insekten, Asseln und Spinnen fressen sei besonders gerne Nacktschnecken.