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Vater Goriot 高老头-170
日期:2018-11-01 10:59  点击:213
Goriot verstummte einen Augenblick und schien alle seine Kräfte sammeln zu wollen, um dem Schmerz gewachsen zu sein.
 
»Wenn sie da wären, würde ich nicht klagen«, sagte er. »Worüber sollte ich denn auch klagen?«
 
Eine leichte Erschöpfung überfiel ihn, die längere Zeit anhielt. Dann kam Christoph zurück. Rastignac, der Vater Goriot fest eingeschlafen glaubte, ließ den Hausdiener mit lauter Stimme über seine Mission Auskunft geben.
 
»Zuerst«, sagte er, »bin ich zur Frau Gräfin gegangen; es war mir unmöglich, mit ihr zu sprechen, sie hatte wichtige Geschäfte mit ihrem Gatten zu erledigen. Als ich dringender wurde, kam Herr de Restaud zu mir und sagte: ›Herr Goriot stirbt? Nun, das ist das beste, was er tun kann. Mit Madame de Restaud habe ich ernste Angelegenheiten zu besprechen; sie wird kommen, wenn alles erledigt ist.‹ Er sah wütend aus, der Herr. Ich wollte fortgehen, da kam Madame durch eine andere Tür ins Vorzimmer und sagte: ›Christoph, sag meinem Vater, daß ich mit meinem Gatten eine Auseinandersetzung habe, ich kann jetzt nicht fortgehen, es handelt sich um Leben und Tod für meine Kinder. Sobald alles erledigt ist, komme ich.‹ Mit der Frau Baronin war das eine andere Geschichte. Ich habe sie nicht gesehen und konnte mit ihr auch nicht sprechen. ›Ach‹, sagte die Kammerzofe zu mir, ›Madame ist um fünf Uhr vom Ball gekommen, sie schläft; wenn ich sie vor Mittag wecke, wird sie mit mir schelten. Wenn sie klingelt, werde ich ihr sagen, daß es ihrem Vater schlechter geht. Eine böse Nachricht zu überbringen, ist immer noch Zeit genug.‹ Ich hatte gut bitten. Dann wollte ich den Herrn Baron sprechen, er war fortgegangen.«
 
»Nicht eine der Töchter kommt!« rief Rastignac. »Ich werde ihnen beiden schreiben.«
 
»Nicht eine«, erwiderte der Greis, der sich im Bette aufrichtete. »Sie haben Besprechungen, sie schlafen, sie können nicht kommen. Ich wußte es. Man muß sterben, um zu wissen, was Kinder sind . . . Ah, mein Freund, heiraten Sie nicht, schaffen Sie sich keine Kinder an! Sie geben ihnen das Leben, Ihnen geben sie den Tod. Man setzt sie in die Welt, aber sie verjagen einen daraus. Nein, sie werden nicht kommen! Ich weiß es seit zehn Jahren. Ich habe es mir mitunter gesagt, aber ich wagte nicht, daran zu glauben!«
 
Eine Träne trat in seine Augen und blieb an den geröteten Lidern hängen. 

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